#1 Sink or swim
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#1 Sink or swim
Sink or swim
William && Kelly
15.12. | Früher Morgen
Es war noch sehr früh am Morgen, weshalb in der Krankenstation der Sanctuary noch kein reges Treiben herrschte. Das vehemente, laute Klacken von Absätzen auf den kahlen Fluren, kündigte schon von weitem die Ärztin an. Kelly schob die Plane zu einem der Behandlungsräume beiseite, betrat schnellen Schrittes den Raum und schlüpfte eilends in den weißen Doktorkittel. „Du hast mich rufen lassen, Rodriguez?“, fragte sie gewohnt sachlich und desinfizierte sich währenddessen die Hände. 'Schädel-Hirn-Trauma. Schläfrigkeit, Gedächtnisstötrungen. Der Zustand verschlechtert sich. Dennoch will Caruso morgen auf Tour fahren, seinen Boss nicht enttäuschen.' Kelly trat an den Patienten, einen stämmigen Kerl, heran und musterte diesen. „Das übliche also.“, sagte sie leise und seufzte etwas. „Sein Zustand verschlechtert sich? Verdacht auf ein epidurales Hämatom?“ Ihr jüngerer Assistent nickte und die Blonde sah wieder zu ihrem Patienten. Ihre Miene war dabei streng. „Hören Sie, Caruso. Das hier ist etwas äußerst ernstes und wenn ich Sie morgen aus der Sanctuary herausspazieren lasse, ist das Ihr Todesurteil. Was hat Negan von Ihnen wenn Sie tot sind?“, sie zog ihre Augenbrauen in die Höhe. „Richtig. Rein gar nichts. Sie werden also zur Beobachtung hier bleiben, das ist eine Anordnung. Sollte Negan sich deshalb beschweren wollen, schicken Sie ihn zu mir. Ich verantworte das.“
Angst hatte sie so gesehen keine vor dem Anführer der Saviors, dafür war sie einfach zu stolz. Dennoch wusste die blonde Ärztin, dass Hanson mehr als unberechenbar war. Es genügte der kleinste Fehler und man fand sich auf der anderen Seite wieder. Auf der Seite der Gefangenen, der Gefolterten, der Ermordeten. Es war ein schmaler Grad und die Ärztin wusste, dass auch sie nicht vor einem möglichen Fall gefeiht war. Niemand war es. Kelly nickte zu ihrem Assistenten. „Bring Caruso in das Ruhezimmer und überwache seine Vitalwerte.“ Rodriguez tat wie ihm geheißen und Kelly machte sich daran, die medizinischen Utensilien zu sortieren. Das Rascheln der Plane ließ sie allerdings innehalten und sich langsam umwenden. Ihr kühler Blick fiel auf einen hochgewachsenen, kräftigen Kerl, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Für den Moment hob sie nur fragend die Augenbrauen an, ließ dann ihren Blick über seine Statur wandern. „Und Sie sind...?“ Dann jedoch glitt ihr Blick auf eine aufgeschlagene Akte, welche auf einem kleinen Schreibtisch lag. „Oh...verstehe, kleinen Moment.“ Sie nahm die Akte, blätterte darin und sah dann wieder zu dem Fremden. „William Dunlevy, richtig? Sie sind neu bei uns und werden sich deshalb einer kleinen Visite unterziehen müssen. Nun gut, dann kommen Sie rein und setzen Sie sich.“, sie deutete auf einen kleinen Stuhl.
„Ich werde Ihnen zuallererst Blut abnehmen, dann ihre Vitalwerte checken.“ Für Kelly war das eine reine Routineuntersuchung. Neuankömmlinge wurden immer zuerst von Negan zu ihr geschickt. Reine Vorsichtsmaßnahme, immerhin konnten einige Kerle in diesen Zeiten sonst etwas einschleppen. „Machen Sie sich bitte obenrum frei.“, brachte sie nun schon in fast gelangweiltem Tonfall über ihre Lippen und holte die nötigen Utensilien für die Blutabnahme, zog einen Stuhl herbei und setzte sich neben ihn. Die frühere Pathologin steckte schon einmal die Nadel zusammen und musterte den Fremden nebenbei. Er wirkte seht fit und vital und würde Negan vermutlich gute Dienste leisten. Hanson machte eben keine halben Sachen. „Wie lange sind Sie nun schon in der Sanctuary? Gab es schwerwiegendere Infektionen, Verletzungen in den letzten zwei Monaten?“
William && Kelly
15.12. | Früher Morgen
Es war noch sehr früh am Morgen, weshalb in der Krankenstation der Sanctuary noch kein reges Treiben herrschte. Das vehemente, laute Klacken von Absätzen auf den kahlen Fluren, kündigte schon von weitem die Ärztin an. Kelly schob die Plane zu einem der Behandlungsräume beiseite, betrat schnellen Schrittes den Raum und schlüpfte eilends in den weißen Doktorkittel. „Du hast mich rufen lassen, Rodriguez?“, fragte sie gewohnt sachlich und desinfizierte sich währenddessen die Hände. 'Schädel-Hirn-Trauma. Schläfrigkeit, Gedächtnisstötrungen. Der Zustand verschlechtert sich. Dennoch will Caruso morgen auf Tour fahren, seinen Boss nicht enttäuschen.' Kelly trat an den Patienten, einen stämmigen Kerl, heran und musterte diesen. „Das übliche also.“, sagte sie leise und seufzte etwas. „Sein Zustand verschlechtert sich? Verdacht auf ein epidurales Hämatom?“ Ihr jüngerer Assistent nickte und die Blonde sah wieder zu ihrem Patienten. Ihre Miene war dabei streng. „Hören Sie, Caruso. Das hier ist etwas äußerst ernstes und wenn ich Sie morgen aus der Sanctuary herausspazieren lasse, ist das Ihr Todesurteil. Was hat Negan von Ihnen wenn Sie tot sind?“, sie zog ihre Augenbrauen in die Höhe. „Richtig. Rein gar nichts. Sie werden also zur Beobachtung hier bleiben, das ist eine Anordnung. Sollte Negan sich deshalb beschweren wollen, schicken Sie ihn zu mir. Ich verantworte das.“
Angst hatte sie so gesehen keine vor dem Anführer der Saviors, dafür war sie einfach zu stolz. Dennoch wusste die blonde Ärztin, dass Hanson mehr als unberechenbar war. Es genügte der kleinste Fehler und man fand sich auf der anderen Seite wieder. Auf der Seite der Gefangenen, der Gefolterten, der Ermordeten. Es war ein schmaler Grad und die Ärztin wusste, dass auch sie nicht vor einem möglichen Fall gefeiht war. Niemand war es. Kelly nickte zu ihrem Assistenten. „Bring Caruso in das Ruhezimmer und überwache seine Vitalwerte.“ Rodriguez tat wie ihm geheißen und Kelly machte sich daran, die medizinischen Utensilien zu sortieren. Das Rascheln der Plane ließ sie allerdings innehalten und sich langsam umwenden. Ihr kühler Blick fiel auf einen hochgewachsenen, kräftigen Kerl, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. Für den Moment hob sie nur fragend die Augenbrauen an, ließ dann ihren Blick über seine Statur wandern. „Und Sie sind...?“ Dann jedoch glitt ihr Blick auf eine aufgeschlagene Akte, welche auf einem kleinen Schreibtisch lag. „Oh...verstehe, kleinen Moment.“ Sie nahm die Akte, blätterte darin und sah dann wieder zu dem Fremden. „William Dunlevy, richtig? Sie sind neu bei uns und werden sich deshalb einer kleinen Visite unterziehen müssen. Nun gut, dann kommen Sie rein und setzen Sie sich.“, sie deutete auf einen kleinen Stuhl.
„Ich werde Ihnen zuallererst Blut abnehmen, dann ihre Vitalwerte checken.“ Für Kelly war das eine reine Routineuntersuchung. Neuankömmlinge wurden immer zuerst von Negan zu ihr geschickt. Reine Vorsichtsmaßnahme, immerhin konnten einige Kerle in diesen Zeiten sonst etwas einschleppen. „Machen Sie sich bitte obenrum frei.“, brachte sie nun schon in fast gelangweiltem Tonfall über ihre Lippen und holte die nötigen Utensilien für die Blutabnahme, zog einen Stuhl herbei und setzte sich neben ihn. Die frühere Pathologin steckte schon einmal die Nadel zusammen und musterte den Fremden nebenbei. Er wirkte seht fit und vital und würde Negan vermutlich gute Dienste leisten. Hanson machte eben keine halben Sachen. „Wie lange sind Sie nun schon in der Sanctuary? Gab es schwerwiegendere Infektionen, Verletzungen in den letzten zwei Monaten?“
Zuletzt von Admin am Do Jun 29, 2017 3:58 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Re: #1 Sink or swim
Der Besuch bei Dr. Procter war reine Routine hatte man ihm versichert. Das Übliche eben als Neuling, da hatte mal viele Prozesse zu durchlaufen, bevor man als vollwertiges Mitglied anerkannt wurde. Es gab noch so vieles an das er sich gewöhnen musste. Die Art und Weise wie man hier über Negan sprach war etwas, dem er noch skeptisch gegenüber stand, allerdings würde er diese Skepsis nie zeigen, kaum vorstellbar was passieren würde, wenn er die Macht Negans in Fragen stellen würde. Jeder hier erzitterte vor ihm und Lucille in Ehrfurcht. Wer es schaffte eine derart große Gruppe Menschen für sich zu begeistern und sich einen eigenen Harem zu halten, der verstand gewiss keinen Spaß, wenn man ihm nicht den Respekt zu Teil werden ließ, den er gewohnt war. Für Will war das alles zunächst eine Nummer zu groß. Er war niemand der sich gern unter andere stellte und gewiss würde er Negan nie diesen blinden Gehorsam schenken, den er bei anderen gesehen hatte. Allerdings fand er die Dinge gut wie sie jetzt waren und wenn er dafür ein paar Anweisungen und Regeln befolgen musste, wenn das der Preis für ein einigermaßen sicheres Leben war, würde er eben über seinen Schatten springen.
Der letzte Arztbesuch für Will fand genau zwei Wochen vor dem Ausbruch statt, ein verheilter Armbruch nach einem Motorradunfall, von da an hatte er seine Wunden, sofern er denn welche hatte, selbst behandelt.
Dr. Procter war eine unglaublich elegante und disziplinierte Frau, wie sie dort saß in ihrem weißen Kittel im sterilen Behandlungsraum, welcher in einem krassen Gegensatz zum Rest des Sanctuarys stand. Da konnte man fast für einen Moment vergessen in welcher Welt man lebte. "Ja, Will Dunlevy", bestätigte er ihr seinen Namen und wies indirekt darauf hin, dass Will ihm lieber war. Im nächsten Moment ließ er sich auf den Stuhl fallen, auf den man ihn verwiesen hatte, schälte sich aus seiner braunen Lederjacke. Kurz räusperte er sich und ließ seinen Blick über all die Geräte schweifen, die ordentlich neben einer Flasche Desinfektionsmittel auf dem Tisch lagen. Das fühlte sich alles so merkwürdig an, als wäre er im falschen Film. Gerade noch blutverschmiert zwischen Beißern um sein Leben kämpfen und heute Morgen hatte es Eier zum Frühstück gegeben, bevor man ihn unter die Dusche geschickt hatte. Man könnte fast sagen ihm machte diese plötzliche Normalität Angst. Er traute dem ganzen nicht, als würde man es ihm bei der ersten Gelegenheit wieder entreißen oder er würde irgendwo in einem alten Keller aufwachen, um festzustellen, dass er nur geträumt hatte. "Obenrum freimachen", wiederholte er Dr. Procter's Worte etwas misstrauisch, stand dann jedoch auf und zog sein frisches Shirt, das man ihm gegeben hatte, über den Kopf. Wie bei den meisten Einzelgängern fand man auch auf seinem Oberkörper neben den drei Tattoos zahlreiche Narben, blaue Flecke und Schürfwunden, nichts was jemanden erschreckt hätte, da wäre viel mehr ein makelloser Körper überraschend gewesen. Er legte seinen rechten Unterarm auf den Tisch, damit Dr. Procter es leichter hatte gleich das Blut abzunehmen. "Das ist heute erst mein zweiter Tag. Ich war vorher nur allein unterwegs, ehm.. nein, keine schwerwiegenden Verletzungen. Eine Schnittwunde hatte sich mal entzündet, aber ich hatte Antibiotika dabei, die haben geholfen. Sonst nur das Übliche. Eigentlich hats mich noch ganz gut erwischt". Er beobachtete die Ärztin dabei, wie sie die Spritze vorbereitete und schließlich eines dieser Bänder um seinen Arm wickelte, was er bereitwillig über sich ergehen ließ. "Wie kommen Sie denn an einen Ort wie diesen?", fragte er direkt, sie waren immerhin im selben Boot und es war gut, wenn man über die Dinge bescheid wusste. "Sie sehen nicht wie jemand aus, der sich besonders lange allein durchschlagen musste, naja es.. kommt mir irgendwie nur so absurd vor, dass ich vor jemandem sitze, der aussieht als hätte er nichts von alldem mitbekommen. Schon komisch. Nehmen Sie's mir nicht übel, mich überfordert das hier alles ziemlich. Wer hätte gedacht, dass mir Normalität mal Angst macht".
Der letzte Arztbesuch für Will fand genau zwei Wochen vor dem Ausbruch statt, ein verheilter Armbruch nach einem Motorradunfall, von da an hatte er seine Wunden, sofern er denn welche hatte, selbst behandelt.
Dr. Procter war eine unglaublich elegante und disziplinierte Frau, wie sie dort saß in ihrem weißen Kittel im sterilen Behandlungsraum, welcher in einem krassen Gegensatz zum Rest des Sanctuarys stand. Da konnte man fast für einen Moment vergessen in welcher Welt man lebte. "Ja, Will Dunlevy", bestätigte er ihr seinen Namen und wies indirekt darauf hin, dass Will ihm lieber war. Im nächsten Moment ließ er sich auf den Stuhl fallen, auf den man ihn verwiesen hatte, schälte sich aus seiner braunen Lederjacke. Kurz räusperte er sich und ließ seinen Blick über all die Geräte schweifen, die ordentlich neben einer Flasche Desinfektionsmittel auf dem Tisch lagen. Das fühlte sich alles so merkwürdig an, als wäre er im falschen Film. Gerade noch blutverschmiert zwischen Beißern um sein Leben kämpfen und heute Morgen hatte es Eier zum Frühstück gegeben, bevor man ihn unter die Dusche geschickt hatte. Man könnte fast sagen ihm machte diese plötzliche Normalität Angst. Er traute dem ganzen nicht, als würde man es ihm bei der ersten Gelegenheit wieder entreißen oder er würde irgendwo in einem alten Keller aufwachen, um festzustellen, dass er nur geträumt hatte. "Obenrum freimachen", wiederholte er Dr. Procter's Worte etwas misstrauisch, stand dann jedoch auf und zog sein frisches Shirt, das man ihm gegeben hatte, über den Kopf. Wie bei den meisten Einzelgängern fand man auch auf seinem Oberkörper neben den drei Tattoos zahlreiche Narben, blaue Flecke und Schürfwunden, nichts was jemanden erschreckt hätte, da wäre viel mehr ein makelloser Körper überraschend gewesen. Er legte seinen rechten Unterarm auf den Tisch, damit Dr. Procter es leichter hatte gleich das Blut abzunehmen. "Das ist heute erst mein zweiter Tag. Ich war vorher nur allein unterwegs, ehm.. nein, keine schwerwiegenden Verletzungen. Eine Schnittwunde hatte sich mal entzündet, aber ich hatte Antibiotika dabei, die haben geholfen. Sonst nur das Übliche. Eigentlich hats mich noch ganz gut erwischt". Er beobachtete die Ärztin dabei, wie sie die Spritze vorbereitete und schließlich eines dieser Bänder um seinen Arm wickelte, was er bereitwillig über sich ergehen ließ. "Wie kommen Sie denn an einen Ort wie diesen?", fragte er direkt, sie waren immerhin im selben Boot und es war gut, wenn man über die Dinge bescheid wusste. "Sie sehen nicht wie jemand aus, der sich besonders lange allein durchschlagen musste, naja es.. kommt mir irgendwie nur so absurd vor, dass ich vor jemandem sitze, der aussieht als hätte er nichts von alldem mitbekommen. Schon komisch. Nehmen Sie's mir nicht übel, mich überfordert das hier alles ziemlich. Wer hätte gedacht, dass mir Normalität mal Angst macht".
Re: #1 Sink or swim
Mit kritischem Blick verfolgte er jeden einzelnen Handgriff, den Dr. Procter routiniert ausführte, vom Überstreifen der Latex Handschuhe bis zum Ertasten seines Oberkörpers. Trotz ihrer kühlen, neutralen und eher distanzierten Art, war die Ärztin gründlich und genau, das musste man ihr lassen. Sie hatte sich eine geduldige innere Ruhe bewahrt, die den meisten verloren gegangen war. Als sie eine von seinen etwas frischeren Wunden behandelte, verzog er bloß leicht das Gesicht, die Berührung an sich war gewöhnungsbedürftiger als der Schmerz selbst. Erst jetzt, nach all der Zeit allein, wurde ihm bewusst wie sehr er sich verändert hatte, wie fremd ihm menschliche Nähe und Kommunikation geworden waren. Selbst eine kleine, einfache, medizinisch begründete Berührung fühlte sich fremd an. Durch die Einsamkeit hatte er einen Teil seiner Menschlichkeit verloren, hatte nur noch überlebt und vielleicht hätte er es gar nicht soweit kommen lassen dürfen.
Als Dr. Procter die Nadel setzte, beobachtete er sein Blut, das recht schnell ein ganzes Röhrchen füllte. Natürlich ging er davon aus, dass man in seinem Blut nichts fand. Wenn er sich eines bewahrt hatte, dann seine Gesundheit, ein Gut das man in diesen Zeiten zu schätzen wissen musste. "Ja von Anbeginn an. Ich bin ab und zu auf Gruppen gestoßen. Die meisten hatten den Verstand verloren. Andere lebten in ihrer eigenen Scheinwelt. Ich wollte mir nicht vormachen, dass alles in Ordnung ist", erzählte er und nahm seinen Arm wieder zu sich, um mit den Fingern das Stück Watte auf die kleine Wunde zu drücken, bis sich diese wieder verschlossen hatte. "Eine Umstellung auf jeden Fall", bestätigte er ihr Vermutung und hob den Blick um ihr Gesicht zu betrachten, während sie seine Lunge abhörte. Auch mit dieser schien alles in Ordnung zu sein. Die paar Zigaretten, die ihn seit dem Ausbruch in die Hände gefallen waren, hatten also keinen Schaden angerichtet, was gäbe er nur für wenigstens eine seiner guten Zigarillos. Dr.Procter war also beim FBI, kam diese Gleichgültigkeit von dort oder hatte sie sich diese erst im Laufe der letzten Monate antrainiert? In gewisser Hinsicht fand er das interessant. Ihm war das angenehmer als die gespielte Zuversicht, die einige an den Tag legten. "Vielleicht habe ich nur auf die richtige Gelegenheit gewartet. Man hat mir ein paar Mal Zuflucht angeboten, aber das war nichts für mich. Es scheint mir als würden die Saviors den Ernst der Lage trotz allem begreifen. Sie leben weder gegen die Seuche, noch leugnen sie sie, sie leben mit ihr. Ich denke das ist der richtige Weg. Und ich muss mich hier mit niemandem anfreunden. Kein falsches Interesse heucheln", versuchte er zu erklären und war sich sicher, dass Dr. Procter verstand was er damit meinte. Lange kannte er die blonde Ärztin ja noch nicht, aber genauso wie er hielt sie sich lieber aus Angelenheiten heraus, die nicht ihre waren. Ein leises Lachen verließ seine Lippen, natürlich stank sie nicht wie ein Opossum. "Ich spreche auch nicht unbedingt von Äußerlichkeiten, aber jeder hier und auch da draußen hat etwas.. wie soll ich sagen.. etwas Verrücktes an sich, auf die ein oder andere Weise. Man trifft selten jemanden, bei man diese gewisse verrückte Ader nicht erkennen kann. Dass sie wissen wie die Dinge laufen habe ich auch nicht angezweifelt".
Sich einfügen, anpassen.. vergessen, so leicht war das alles nicht. Will würde nie vergessen was er gesehen hat und das wollte er auch nicht. So schlimm das ein oder andere Erlebnis auch war, er wollte sich nicht vormachen, dass nichts davon passiert war. Die Regeln würde er befolgen, er würde hart arbeiten, machen was man ihm sagte ohne Frage, aber seine Würde würde er trotzdem nicht ablegen. Das Stück Watte, das er auf seinen Arm gedrückt hatte, legte er auf den kleinen Tisch neben sich, nahm sein Shirt und zog es sich über den Kopf, bevor sein Blick wieder den der Ärztin aufsuchte, die mit einer gesunden Teilnahmslosigkeit betrachtete. "Können sie denn gut damit leben, Dr. Procter?", fragte er schließlich und zog seine rechte Augenbraue neugierig nach oben. Mochte sein, dass er ein bisschen zu neugierig war, aber Will wusste durchaus was man lieber den Mund hielt und wann nicht. Er würde 'Das Imperium' nicht in Frage stellen, ihm war klar, was denen bevorstand die es taten, aber ihr, der jungen Ärztin, nahm er die Überzeugung noch nicht ganz ab, ganz im Gegensatz zu den meisten Anhängern der Saviors.
Als Dr. Procter die Nadel setzte, beobachtete er sein Blut, das recht schnell ein ganzes Röhrchen füllte. Natürlich ging er davon aus, dass man in seinem Blut nichts fand. Wenn er sich eines bewahrt hatte, dann seine Gesundheit, ein Gut das man in diesen Zeiten zu schätzen wissen musste. "Ja von Anbeginn an. Ich bin ab und zu auf Gruppen gestoßen. Die meisten hatten den Verstand verloren. Andere lebten in ihrer eigenen Scheinwelt. Ich wollte mir nicht vormachen, dass alles in Ordnung ist", erzählte er und nahm seinen Arm wieder zu sich, um mit den Fingern das Stück Watte auf die kleine Wunde zu drücken, bis sich diese wieder verschlossen hatte. "Eine Umstellung auf jeden Fall", bestätigte er ihr Vermutung und hob den Blick um ihr Gesicht zu betrachten, während sie seine Lunge abhörte. Auch mit dieser schien alles in Ordnung zu sein. Die paar Zigaretten, die ihn seit dem Ausbruch in die Hände gefallen waren, hatten also keinen Schaden angerichtet, was gäbe er nur für wenigstens eine seiner guten Zigarillos. Dr.Procter war also beim FBI, kam diese Gleichgültigkeit von dort oder hatte sie sich diese erst im Laufe der letzten Monate antrainiert? In gewisser Hinsicht fand er das interessant. Ihm war das angenehmer als die gespielte Zuversicht, die einige an den Tag legten. "Vielleicht habe ich nur auf die richtige Gelegenheit gewartet. Man hat mir ein paar Mal Zuflucht angeboten, aber das war nichts für mich. Es scheint mir als würden die Saviors den Ernst der Lage trotz allem begreifen. Sie leben weder gegen die Seuche, noch leugnen sie sie, sie leben mit ihr. Ich denke das ist der richtige Weg. Und ich muss mich hier mit niemandem anfreunden. Kein falsches Interesse heucheln", versuchte er zu erklären und war sich sicher, dass Dr. Procter verstand was er damit meinte. Lange kannte er die blonde Ärztin ja noch nicht, aber genauso wie er hielt sie sich lieber aus Angelenheiten heraus, die nicht ihre waren. Ein leises Lachen verließ seine Lippen, natürlich stank sie nicht wie ein Opossum. "Ich spreche auch nicht unbedingt von Äußerlichkeiten, aber jeder hier und auch da draußen hat etwas.. wie soll ich sagen.. etwas Verrücktes an sich, auf die ein oder andere Weise. Man trifft selten jemanden, bei man diese gewisse verrückte Ader nicht erkennen kann. Dass sie wissen wie die Dinge laufen habe ich auch nicht angezweifelt".
Sich einfügen, anpassen.. vergessen, so leicht war das alles nicht. Will würde nie vergessen was er gesehen hat und das wollte er auch nicht. So schlimm das ein oder andere Erlebnis auch war, er wollte sich nicht vormachen, dass nichts davon passiert war. Die Regeln würde er befolgen, er würde hart arbeiten, machen was man ihm sagte ohne Frage, aber seine Würde würde er trotzdem nicht ablegen. Das Stück Watte, das er auf seinen Arm gedrückt hatte, legte er auf den kleinen Tisch neben sich, nahm sein Shirt und zog es sich über den Kopf, bevor sein Blick wieder den der Ärztin aufsuchte, die mit einer gesunden Teilnahmslosigkeit betrachtete. "Können sie denn gut damit leben, Dr. Procter?", fragte er schließlich und zog seine rechte Augenbraue neugierig nach oben. Mochte sein, dass er ein bisschen zu neugierig war, aber Will wusste durchaus was man lieber den Mund hielt und wann nicht. Er würde 'Das Imperium' nicht in Frage stellen, ihm war klar, was denen bevorstand die es taten, aber ihr, der jungen Ärztin, nahm er die Überzeugung noch nicht ganz ab, ganz im Gegensatz zu den meisten Anhängern der Saviors.
Re: #1 Sink or swim
Behutsam behandelte Kelly die frische Wunde am Oberkörper des Neuen, nahm wahr, dass er für einen kurzen Moment das Gesicht verzog. Dunlevy stellte einen Patienten der unkomplizierteren Sorte dar. Sie hatte schon alle Scheißkerle dieser Welt hier sitzen gehabt. Die einen wehrten sich gegen die Behandlung, die anderen fuhren die sexistische Schiene. Diesem Benehmen trat sie stets mit unterkühlter Ignoranz entgegen, doch der Kerl hier schien eine Spur anständiger zu sein. Was eigentlich seltsam war, immerhin hatte er doch als Einsiedler gelebt. „Wo haben Sie dort draußen gelebt? In den Wäldern?“, hakte sie nun noch nach, während sie damit beschäftigt war, ihm das Blut abzunehmen. Die Ärztin ging ebenso davon aus, dass sein Blut keinerlei nennenswerte Abweichungen aufweisen würde. Will schien körperlich sehr fit zu sein, keine Anzeichen für irgendwelche Anomalien. Dunlevy war also von Anfang an allein herumgezogen, war immer wieder auf diverse Gruppen gestoßen. Einige hatten den Verstand verloren? Kelly hob ihren Kopf an, ihre blauen Augen fixierten ihn und sie runzelte leicht die Stirn. „Definieren Sie, 'den Verstand verloren', Dunlevy.“, brachte sie kühl über ihre Lippen, beobachtete, wie der neue Mann in der Truppe Negans die Watte auf die Einstichstelle presste. Die Saviors erschienen ihm als die geeignete Gruppierung. Sie lebten mit der Seuche. „Ja, man könnte auch sagen, wir machen uns die Seuche zu Nutze. Es ist ein lukratives Geschäftsmodell wenn sie so wollen. Schutzzölle, eine brilliante Idee.“ Immerhin versprach Negan den Kolonien Schutz vor den Beißern, im Gegenzug hatten sie ihm das zu geben was er wollte. Man konnte von ihrem Boss sagen was man wollte – eines konnte man ihm nicht absprechen – das er ein Genie war.
Hier musste er keine Freunde finden, kein falsches Interesse heucheln? „Nein, sie müssen nur gut sein, in dem was sie tun.“, sagte sie knapp und musterte seine Gesichtszüge. „Hanson verlangt von seinen Leuten 150 % Einsatz. Sie verstehen was ich meine. Fehler machen wir nicht.“ Bei seinem leisen Lachen, hob Kelly kurz die Augenbrauen in die Höhe. Die Menschen hatten seit Ausbruch der Seuche etwas verrücktes an sich? Etwas, dass er bei ihr nicht erkennen konnte? „Oh...glauben Sie mir...“, sie nahm ein Blutdruckmessgerät an sich. „...seien Sie froh, dass Sie diese Seite an mir nie kennenlernen werden.“ Kurzzeitig zuckten ihre Mundwinkel ansatzweise nach oben. „Ich halte Sie auch nicht für verrückt. Bis auf diese Einsiedlergeschichte natürlich. Aber die scheint ja passe zu sein.“ Ihre Augen folgten der Bewegung seiner Hand, als er das Stückchen Watte auf den Tisch legte und sich das Shirt wieder über den Kopf zog. „Hatte ich gesagt, dass Sie sich wieder anziehen dürfen?!“, fragte sie streng und legte ihm das Pulsmessgerät an. „Nur noch den Puls messen, ihre Augen kontrollieren und ein paar Fragen zu ihrem psychischen Zustand dann sind Sie fertig.“ Ob sie mit Negans Imperium, seiner uneingeschränkten Macht gut leben konnte? Kelly sah ihn nun an, runzelte leicht die Stirn. Diese Frage hatte ihr noch nie jemand gestellt und ihre kalte Fassade bröckelte kurzzeitig. „Ich kann mit allem gut leben, Will...“, gab sie dann betont sachlich von sich, während sie die Blutdruckmanschette aufpumpte, die Luft langsam herausließ und seine Werte ablas. Sie löste die Manschette und nahm erneut die Akte zur Hand um seine Werte einzutragen. „solange ich...überlebe. Ich hätte es weitaus schlimmer treffen können, als mit einem Genie als Boss.“
Kelly war Negan gegenüber loyal, hatte keinerlei Mitleid mit den Gefangenen. Sie war allerdings auch kein graues Mäuschen, dass ja und Amen zu allem sagte. Es war ein Drahtseilakt, aber bisher meisterte sie diesen ganz gut. „Ihr Blutdruck ist etwas niedrig. Sie sollten mehr Flüssigkeit zu sich nehmen.“, sie lächelte kühl und nahm dann eine kleine Lampe zur Hand. „Einmal geradeaus sehen bitte.“ Kelly rutschte näher an ihn heran. legte ihre linke Hand an seine Stirn und leuchtete mit der Lampe erst in das rechte dann in das linke Auge. „Wie sieht es mit Familienangehörigen aus? Sind sie noch auf der Suche nach jemandem?“ Keine Frage die etwas mit Einfühlungsvermögen zu tun hatte. Reine Routine, um seinen psychischen Zustand abzuschätzen und ob der Neue plante, Familie hierher zu bringen. Davon ging die Blonde nach seinen vorherigen Schilderungen aber nicht aus.
Hier musste er keine Freunde finden, kein falsches Interesse heucheln? „Nein, sie müssen nur gut sein, in dem was sie tun.“, sagte sie knapp und musterte seine Gesichtszüge. „Hanson verlangt von seinen Leuten 150 % Einsatz. Sie verstehen was ich meine. Fehler machen wir nicht.“ Bei seinem leisen Lachen, hob Kelly kurz die Augenbrauen in die Höhe. Die Menschen hatten seit Ausbruch der Seuche etwas verrücktes an sich? Etwas, dass er bei ihr nicht erkennen konnte? „Oh...glauben Sie mir...“, sie nahm ein Blutdruckmessgerät an sich. „...seien Sie froh, dass Sie diese Seite an mir nie kennenlernen werden.“ Kurzzeitig zuckten ihre Mundwinkel ansatzweise nach oben. „Ich halte Sie auch nicht für verrückt. Bis auf diese Einsiedlergeschichte natürlich. Aber die scheint ja passe zu sein.“ Ihre Augen folgten der Bewegung seiner Hand, als er das Stückchen Watte auf den Tisch legte und sich das Shirt wieder über den Kopf zog. „Hatte ich gesagt, dass Sie sich wieder anziehen dürfen?!“, fragte sie streng und legte ihm das Pulsmessgerät an. „Nur noch den Puls messen, ihre Augen kontrollieren und ein paar Fragen zu ihrem psychischen Zustand dann sind Sie fertig.“ Ob sie mit Negans Imperium, seiner uneingeschränkten Macht gut leben konnte? Kelly sah ihn nun an, runzelte leicht die Stirn. Diese Frage hatte ihr noch nie jemand gestellt und ihre kalte Fassade bröckelte kurzzeitig. „Ich kann mit allem gut leben, Will...“, gab sie dann betont sachlich von sich, während sie die Blutdruckmanschette aufpumpte, die Luft langsam herausließ und seine Werte ablas. Sie löste die Manschette und nahm erneut die Akte zur Hand um seine Werte einzutragen. „solange ich...überlebe. Ich hätte es weitaus schlimmer treffen können, als mit einem Genie als Boss.“
Kelly war Negan gegenüber loyal, hatte keinerlei Mitleid mit den Gefangenen. Sie war allerdings auch kein graues Mäuschen, dass ja und Amen zu allem sagte. Es war ein Drahtseilakt, aber bisher meisterte sie diesen ganz gut. „Ihr Blutdruck ist etwas niedrig. Sie sollten mehr Flüssigkeit zu sich nehmen.“, sie lächelte kühl und nahm dann eine kleine Lampe zur Hand. „Einmal geradeaus sehen bitte.“ Kelly rutschte näher an ihn heran. legte ihre linke Hand an seine Stirn und leuchtete mit der Lampe erst in das rechte dann in das linke Auge. „Wie sieht es mit Familienangehörigen aus? Sind sie noch auf der Suche nach jemandem?“ Keine Frage die etwas mit Einfühlungsvermögen zu tun hatte. Reine Routine, um seinen psychischen Zustand abzuschätzen und ob der Neue plante, Familie hierher zu bringen. Davon ging die Blonde nach seinen vorherigen Schilderungen aber nicht aus.
Re: #1 Sink or swim
"In den Wäldern, auf Farmen, in Wohnhäusern, Geschäften, Tankstellen. Einmal hab ich sogar auf einem Friedhof übernachtet. Man schlägt sich eben irgendwie durch. Wenn ich eine einigermaßen gute Unterkunft hatte, bin ich dort etwas länger geblieben. Aber ich hab mich nirgends auf Dauer sicher gefühlt, irgendwann wurden Beißer auf mich aufmerksam und haben mein Versteck überrannt. Nichts war für lange", erzählte Will, der wahrscheinlich noch mit niemandem über all diese Dinge gesprochen hatte. Es auszusprechen machte es real und dass Dr. Procter diese Lebensweise gewöhnungsbedürftig fand, war ihr nicht zu verdenken. "Ich erinnere mich noch daran, dass ich eine Zeit lang in einem Baustellencontainer geschlafen hatte, vielleicht schon vier, fünf Tage, bis mich eine Gruppe fand. Das waren nur sechs Leute, vier Männer und zwei Frauen. Am Anfang waren sie nett, gaben mir ein paar ihrer Dosen ab und wir unterhielten uns recht nett. Am Abend nachdem sie sich verabschiedet hatten, war ich gerade dabei einzuschlafen, als jemand das Fenster des Containers einschlug. Es war einer von ihnen. Ein stämmiger Kerl, der ein großes Messer dabei hatte und sich mit diesem schließlich auf mich stürzte. 'Es tut nur kurz weh, wir brauchen dich, an dir ist so viel dran, du reichst für mehrere Tage' hat er mir zugeflüstert. Ich konnte ihn überwältigen und fliehen, nicht auszumalen was passiert wäre, wenn sie richtige Waffen gehabt hätten". Bei der Erinnerung daran verzog Will das Gesicht, der Gedanke ließ ihn jedes Mal aufs Neue erschaudern, Menschen die zu Kannibalen werden, weil sie nichts essbares finden können. Ein widerwärtiger Gedanke.
Während Dr. Procter seinen Blutdruck prüfte sah er sich nochmals im Raum um. Natürlich kein professioneller Behandlungsraum, alles improvisiert, aber dafür erstaunlich gut ausgestattet. Ein ganzes Schrank Medikamente, der zwar abgeschlossen war, aber das war wahrscheinlich besser so. Negan wusste schon wie er bekam was er wollte, er versorgte seine Leute mit allem was sie brauchten, gab ihnen Schutz, Sicherheit, Medizin, Nahrung und Obhut und verlangte dafür Leistung. So gesehen, natürlich um ein paar Ecken gedacht, war das ein Modell, das dem der alten Welt gleich war. Arbeite und du kannst dir Dinge leisten, leicht erklärt. Natürlich wussten beide, dass es damit nicht getan war. "Eine brillante Idee und überaus bewundernswert, dass ein einzelner Mensch etwas so großes auf die Beine stellen kann. Diese Bewunderung steht hier jedem ins Gesicht geschrieben". Den meisten jedenfalls. Er hatte nicht einmal die Hälfte der Saviors gesehen, geschweige denn kennengelernt. Sein Harem, das immer wieder zur Sprache gekommen war, erst recht nicht. Dieses hütete Negan offenbar wie seinen Augapfel.
Zu trinken hatte Will tatsächlich zu wenig bekommen. Aber das war eigentlich ein Dauerzustand. Wasser war ein besonderes gut, das er sich einteilen musste, wenn er es hatte und wenn nicht, war er auf der ständigen Suche danach. Natürlich hatte man ihm hier direkt eine Flasche in die Hand gedrückt, aber auch daran musste er sich erst wieder gewöhnen. Auf ihre Bitte hin sah will gerade aus und ließ sich in die Augen leuchten. Glücklicherweise hatte er noch nie eine Brille gebraucht. Mit einer Brille hatte man in dieser Welt wahrscheinlich ein Problem. Aber was war das denn? Ein kleiner Funke von etwas.. anderem in Dr. Procters sonst so kühlem Verhalten? Gefühle, Bedenken? Hatte er da etwa einen wunden Punkt getroffen oder doch recht mit der Vermutung, dass sie ihr derzeitiger Lebensumstand nicht glücklich machte? Skeptisch legte sich seine Stirn in Falten, während er sie beobachtete, ein bisschen analysierte, natürlich unauffällig, weil er nicht aufdringlich wirken wollte. Einen Moment dachte er über all das nach was sie gesagt hatte, bis er sich ein paar Worte zurecht gelegt hatte. "Ich schätze sie hätten hier auch nicht unbedingt die Möglichkeit ihre weniger kontrollierte Seite zu zeigen. Sie haben schon Erfahrung mit den Nachteilen der Saviors gemacht, nehme ich an? Gleichgültigkeit ist besser als sich Gedanken zu machen, jedenfalls in diesem Fall. Da fällt auch das überleben leichter".
Als dieses andere Thema zur Sprache kam, veränderte sich seine Haltung. Will wurde angespannter, seine Kiefer pressten sich aufeinander und er musste schwer schlucken. Familie, diese Sache war eigentlich tabu, jedenfalls hatte er darüber seit dem Ausbruch mit niemandem mehr gesprochen, hatte es auch nicht gewollt. Sein Blick senkte sich, sobald sie Untersuchung seiner Augen beendet hatte. Unhöflich sein wollte er aber auch nicht, immerhin hatte sie ihm auch einiges erzählt, obwohl er den Eindruck hatte, dass sie nicht gern darüber redete. "Ich weiß nicht was mit ihnen passiert ist", sagte er leise und bedacht, während er mit der linken Hand sein rechtes Handgelenk umfasste, als würde er sich damit selbst Halt geben. "Hab sie seit dem es passiert ist nicht mehr gesehen. Ich denke nicht, dass.. ", mehr wollte er nicht sagen und schüttelte deswegen bloß den Kopf.
Während Dr. Procter seinen Blutdruck prüfte sah er sich nochmals im Raum um. Natürlich kein professioneller Behandlungsraum, alles improvisiert, aber dafür erstaunlich gut ausgestattet. Ein ganzes Schrank Medikamente, der zwar abgeschlossen war, aber das war wahrscheinlich besser so. Negan wusste schon wie er bekam was er wollte, er versorgte seine Leute mit allem was sie brauchten, gab ihnen Schutz, Sicherheit, Medizin, Nahrung und Obhut und verlangte dafür Leistung. So gesehen, natürlich um ein paar Ecken gedacht, war das ein Modell, das dem der alten Welt gleich war. Arbeite und du kannst dir Dinge leisten, leicht erklärt. Natürlich wussten beide, dass es damit nicht getan war. "Eine brillante Idee und überaus bewundernswert, dass ein einzelner Mensch etwas so großes auf die Beine stellen kann. Diese Bewunderung steht hier jedem ins Gesicht geschrieben". Den meisten jedenfalls. Er hatte nicht einmal die Hälfte der Saviors gesehen, geschweige denn kennengelernt. Sein Harem, das immer wieder zur Sprache gekommen war, erst recht nicht. Dieses hütete Negan offenbar wie seinen Augapfel.
Zu trinken hatte Will tatsächlich zu wenig bekommen. Aber das war eigentlich ein Dauerzustand. Wasser war ein besonderes gut, das er sich einteilen musste, wenn er es hatte und wenn nicht, war er auf der ständigen Suche danach. Natürlich hatte man ihm hier direkt eine Flasche in die Hand gedrückt, aber auch daran musste er sich erst wieder gewöhnen. Auf ihre Bitte hin sah will gerade aus und ließ sich in die Augen leuchten. Glücklicherweise hatte er noch nie eine Brille gebraucht. Mit einer Brille hatte man in dieser Welt wahrscheinlich ein Problem. Aber was war das denn? Ein kleiner Funke von etwas.. anderem in Dr. Procters sonst so kühlem Verhalten? Gefühle, Bedenken? Hatte er da etwa einen wunden Punkt getroffen oder doch recht mit der Vermutung, dass sie ihr derzeitiger Lebensumstand nicht glücklich machte? Skeptisch legte sich seine Stirn in Falten, während er sie beobachtete, ein bisschen analysierte, natürlich unauffällig, weil er nicht aufdringlich wirken wollte. Einen Moment dachte er über all das nach was sie gesagt hatte, bis er sich ein paar Worte zurecht gelegt hatte. "Ich schätze sie hätten hier auch nicht unbedingt die Möglichkeit ihre weniger kontrollierte Seite zu zeigen. Sie haben schon Erfahrung mit den Nachteilen der Saviors gemacht, nehme ich an? Gleichgültigkeit ist besser als sich Gedanken zu machen, jedenfalls in diesem Fall. Da fällt auch das überleben leichter".
Als dieses andere Thema zur Sprache kam, veränderte sich seine Haltung. Will wurde angespannter, seine Kiefer pressten sich aufeinander und er musste schwer schlucken. Familie, diese Sache war eigentlich tabu, jedenfalls hatte er darüber seit dem Ausbruch mit niemandem mehr gesprochen, hatte es auch nicht gewollt. Sein Blick senkte sich, sobald sie Untersuchung seiner Augen beendet hatte. Unhöflich sein wollte er aber auch nicht, immerhin hatte sie ihm auch einiges erzählt, obwohl er den Eindruck hatte, dass sie nicht gern darüber redete. "Ich weiß nicht was mit ihnen passiert ist", sagte er leise und bedacht, während er mit der linken Hand sein rechtes Handgelenk umfasste, als würde er sich damit selbst Halt geben. "Hab sie seit dem es passiert ist nicht mehr gesehen. Ich denke nicht, dass.. ", mehr wollte er nicht sagen und schüttelte deswegen bloß den Kopf.
Re: #1 Sink or swim
Kelly hielt in ihrer Arbeit kurz inne und betrachtete den Neuen aufmerksam, als dieser ihr von seinen Erfahrungen dort draußen erzählte. Tatsächlich war sie selbst sehr viel weniger herumgekommen als Dunlevy. Normalerweise interessierten sie die Schicksale ihrer Patienten nicht und das was diese erzählten ging bei ihr zum einen Ohr hinein und zum anderen wieder hinaus. Will hingegen schenkte sie nun ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. „Sie sind viel rumgekommen.“, merkte sie bei der Aufzählung seiner Aufenthaltsorte an. Doch es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis die Beißer auf ihn aufmerksam wurden? Nichts war für lange gewesen? „Dann hoffen wir mal, dass sie Hanson eine Weile zufriedenstellen können.“, sie lächelte kühl, immerhin würde das bedeuten, dass er eine Weile an einem sicheren Ort verweilen konnte. Das erste Mal seit einer langen Zeit. Er hatte also Kontakt zu einem kleinen Völkchen von Kannibalen gehabt. War nur sehr knapp dem Schicksal davongekommen, diesen als Mahlzeit zu dienen. Dunlevy verzog bei seinen Worten und der Erinnerung daran leicht das Gesicht und es wurde deutlich, wie sehr ihn dieses Verhalten angewidert hatte. Kelly nickte leicht, hatte sie beim FBI selbst schon Leichen von Kannibalen obduzieren müssen. Nur das diese Kriminellen nicht aus der Not heraus, sondern aus Lust getötet hatten. „Menschen werden in Notsituationen zu Raubtieren und wahren Bestien. Gehen über Leichen, einzig um ihr eigenes Überleben zu sichern. Es ist ein natürlicher Instinkt. Vielleicht würden wir beide nicht anders handeln...?“, herausfordernd, aber auch fragend hob sie ihre Augenbrauen an. Sie schätzte Will als einen Typen ein, der sich noch so etwas wie Ehre und Stolz behalten hatte und ein derartig animalisches Verhalten sofort abstreiten würde. Doch die Seuche veränderte jeden. Selbst die moralischsten Personen hatten zu diesem Zeitpunkt sicher keine reine Weste mehr. Sie...ebenfalls nicht.
Dunlevy stimmte ihr darin zu, dass es bemerkenswert war wie ein einzelner Mann ein derartiges Imperium schaffen konnte. Diese Lobpreisung stand hier jedem ins Gesicht geschrieben? „Höre ich da so etwas wie Kritik aus ihrer Stimme heraus, Dunlevy?“ Die Blonde blinzelte leicht arrogant und fixierte ihn für den Moment warnend. Es schien fast so, als wäre ihm die absolute Hingebung der 'Jünger' Negans ein Dorn im Auge. Dr. Procter widmete sich nun seinen Augen und war auch mit den Pupillenreflexen zufrieden. Die leichte, unauffällige Musterung des Neuen entging ihr nicht, doch sie ignorierte diese und legte die kleine Lampe wieder zur Seite. Hier würde sie nicht die Möglichkeit haben aus ihrer Rolle zu fallen? Wieder runzelte die Blonde leicht die Stirn und musterte ihren Patienten. Sie hatte die Nachteile die eine Mitgliedschaft bei den Saviors mit sich ziehen konnte schon kennengelernt? „In der Tat, das habe ich. Hanson braucht nicht unbedingt immer einen triftigen Grund um zu töten.“ Und sie hatte maßgeblich an einigen Tötungen mitgewirkt, als Teufel in weißem Kittel sozusagen. Sie hatte das Gift angemischt und teilweise injiziert, mit welchem Gefangene aber auch Aufsässige unauffälliger aus dem Weg geräumt wurden. Gleichgültigkeit war besser als sich Gedanken zu machen? „Da bin ich ganz bei Ihnen, Will. Sollten Sie sich also auch antrainieren.“ Wieder ein kühles, aufflackerndes Lächeln. Kelly nahm nun die Akte wieder zur Hand, schlug eine Seite mit mehreren Fragen auf und überschlug grazil ihre Beine. Bei ihrer Frage nach Familienangehörigen konnte die Ärztin beobachten, wie sich das Verhalten des Neuen veränderte. Er spannte sich an, wirkte absolut betroffen und aufgewühlt. Wow. DAS hätte ich nicht erwartet. Gab er doch den Einsiedler, der sich nur noch um sich und sein Überleben gekümmert hatte.
Dunlevys Blick senkte sich. Er wusste nicht was mit ihnen geschehen war, hatte sie nicht mehr seit dem Ausbruch gesehen? „Ich denke nicht, dass.. .", er brach ab, schüttelte mit dem Kopf. Kelly setzte zu Worten an, hielt dann aber inne, beugte sich etwas vor und legte nur ihre behandschuhte Hand auf seinen Unterarm, schwieg eine Weile damit er sich sammeln konnte. „Ist schon gut...“, sagte sie leiser. „Es tut mir leid.“ Das war also sein wunder Punkt. Diesen musste sie Hanson mitteilen. Die Ärztin wartete einen Moment ab, ehe sie weitersprach. „Es ist meine Aufgabe ihre Familienmitglieder mit Namen zu notieren. Sind Sie bereit mir darüber Auskunft zu geben, Will?“ Normalerweise fragte sie nicht. Warum tat sie es dann jetzt? Weil es sie überraschte, dass er scheinbar vor der Seuche ein Familienmensch gewesen war? „Es war auch dieser Verlust, der Sie in die Einsamkeit getrieben hat, nicht wahr?“ Sie könnte jetzt Dinge sagen wie – geben Sie die Hoffnung nicht auf – vielleicht sind sie noch am Leben – aber dafür war sie zu sehr Realistin. Die meisten Menschen waren tot. Die Wahrscheinlichkeit, dass er seine Familie wiedersehen würde, lag wohl bei gut drei Prozent, wenn nicht sogar weit darunter.
Dunlevy stimmte ihr darin zu, dass es bemerkenswert war wie ein einzelner Mann ein derartiges Imperium schaffen konnte. Diese Lobpreisung stand hier jedem ins Gesicht geschrieben? „Höre ich da so etwas wie Kritik aus ihrer Stimme heraus, Dunlevy?“ Die Blonde blinzelte leicht arrogant und fixierte ihn für den Moment warnend. Es schien fast so, als wäre ihm die absolute Hingebung der 'Jünger' Negans ein Dorn im Auge. Dr. Procter widmete sich nun seinen Augen und war auch mit den Pupillenreflexen zufrieden. Die leichte, unauffällige Musterung des Neuen entging ihr nicht, doch sie ignorierte diese und legte die kleine Lampe wieder zur Seite. Hier würde sie nicht die Möglichkeit haben aus ihrer Rolle zu fallen? Wieder runzelte die Blonde leicht die Stirn und musterte ihren Patienten. Sie hatte die Nachteile die eine Mitgliedschaft bei den Saviors mit sich ziehen konnte schon kennengelernt? „In der Tat, das habe ich. Hanson braucht nicht unbedingt immer einen triftigen Grund um zu töten.“ Und sie hatte maßgeblich an einigen Tötungen mitgewirkt, als Teufel in weißem Kittel sozusagen. Sie hatte das Gift angemischt und teilweise injiziert, mit welchem Gefangene aber auch Aufsässige unauffälliger aus dem Weg geräumt wurden. Gleichgültigkeit war besser als sich Gedanken zu machen? „Da bin ich ganz bei Ihnen, Will. Sollten Sie sich also auch antrainieren.“ Wieder ein kühles, aufflackerndes Lächeln. Kelly nahm nun die Akte wieder zur Hand, schlug eine Seite mit mehreren Fragen auf und überschlug grazil ihre Beine. Bei ihrer Frage nach Familienangehörigen konnte die Ärztin beobachten, wie sich das Verhalten des Neuen veränderte. Er spannte sich an, wirkte absolut betroffen und aufgewühlt. Wow. DAS hätte ich nicht erwartet. Gab er doch den Einsiedler, der sich nur noch um sich und sein Überleben gekümmert hatte.
Dunlevys Blick senkte sich. Er wusste nicht was mit ihnen geschehen war, hatte sie nicht mehr seit dem Ausbruch gesehen? „Ich denke nicht, dass.. .", er brach ab, schüttelte mit dem Kopf. Kelly setzte zu Worten an, hielt dann aber inne, beugte sich etwas vor und legte nur ihre behandschuhte Hand auf seinen Unterarm, schwieg eine Weile damit er sich sammeln konnte. „Ist schon gut...“, sagte sie leiser. „Es tut mir leid.“ Das war also sein wunder Punkt. Diesen musste sie Hanson mitteilen. Die Ärztin wartete einen Moment ab, ehe sie weitersprach. „Es ist meine Aufgabe ihre Familienmitglieder mit Namen zu notieren. Sind Sie bereit mir darüber Auskunft zu geben, Will?“ Normalerweise fragte sie nicht. Warum tat sie es dann jetzt? Weil es sie überraschte, dass er scheinbar vor der Seuche ein Familienmensch gewesen war? „Es war auch dieser Verlust, der Sie in die Einsamkeit getrieben hat, nicht wahr?“ Sie könnte jetzt Dinge sagen wie – geben Sie die Hoffnung nicht auf – vielleicht sind sie noch am Leben – aber dafür war sie zu sehr Realistin. Die meisten Menschen waren tot. Die Wahrscheinlichkeit, dass er seine Familie wiedersehen würde, lag wohl bei gut drei Prozent, wenn nicht sogar weit darunter.
Re: #1 Sink or swim
"Ich werde mein Bestes geben, etwas anderes würde mir nicht einfallen", kommentierte er ihren indirekten Hinweis darauf, dass Negan nicht immer leicht zufriedenzustellen war. Natürlich hoffte er, dass er alles richtig machte und den Boss nicht verärgerte, was scheinbar schneller ging als gedacht, dabei waren die Regeln doch klar und er würde Negan gewiss nicht unterstellen, dass er die Regeln für sich nach Lust und Laune neu definierte. Ja der Überlebensinstinkt war bei Menschen schon ausgeprägt, genau wie der von Tieren. Aber das was einen Menschem zum Menschen machte war eben genau der kleine Unterschied, Würde, Verstand, die Fähigkeit andere Wege zu finden als den der am direktesten schien. "Nichts auf der Welt könnte mich dazu bringen einen Menschen zu essen. Auch nicht die größte Not. Ich kann verstehen, dass Menschen über Leichen gehen, um ihr Überleben zu sichern, aber sich gegenseitig zu essen ist dabei keine Option für mich. Ich hab das Elend erlebt, den Hunger gespürt, glauben Sie mir, aber selbst dann wäre ich diesen Schritt nicht gegangen". Und das sagte Will mit vollster Überzeugung. Jeder hier hatte natürlich etwas getan, über das man nicht gerne sprach, auch er, unaussprechliche Dinge möglicherweise, aber das änderte nichts an seiner Einstellung.
"Ich würde Negan niemals in Frage stellen oder Kritik an ihm äußern", gab er mit fester Stimme von sich, das stimmte auch, jedenfalls würde er diese niemals äußern, seine Gedanken war immerhin nur für ihn bestimmt. Die Wahrheit war, dass er Negans System für sinnvoll hielt, ein Weg zurück in die Zivilisation, allerdings in eine Demokratie, keine Diktatur. Er war noch nie ein Freund davon gewesen jemanden zu verehren, ganz egal was er getan hatte. Deswegen war Will auch nie religiös gewesen. Auch nicht in dieser Zeit. "Gleichgültigkeit habe ich mir längst antrainiert. Auch mein eigener Tod macht mir nicht mehr Angst. Anders hält man das auch nicht durch. Wenn ich mir um jeden Menschen Sorgen gemacht hätte, den ich habe sterben sehen, hätte ich ein ernsthaftes Problem und hätte mich wahrscheinlich in mehr Gefahren begeben als nötig".
Dr. Procter schien es sehr zu überraschen, dass selbst er einen wunden Punkt hatte. Aber hatte den nicht jeder. Er war sich fast sicher, dass selbst Negan irgendwo eine Schwäche besaß, so gut er sie auch versteckte. Dadurch, dass er diese Seite an sich hindurchscheinen ließ, zeigte sich auch sie von einer anderen, gefühlsmäßig aktiveren Seite. Es war nicht auszumachen, ob sie ihr Mitgefühl ernst meinte oder ob sie mit dieser Art nur das in Erfahrung bringen wollte, was sie wissen musste, jedoch war es viel mehr als er von ihr erwartet hätte. Trotzdem, selbst wenn sie es nur gut meinte, viel würde er ihr nicht geben. Er redete darüber nicht, auch jetzt nicht und noch weniger mit jemandem, den er überhaupt nicht kannte. Noch unangenehmer war ihm der Gedanke, dass ausgerechnet Negan davon erfahren würde, also nahm er etwas Kraft zusammen, um wenigstens das Nötigste mitzuteilen. "Ehm.. Nicole, meine Frau und Marlena.. meine Tochter". Dr. Procter dabei in die Augen zu sehen viel ihm schwer. Nicht zuletzt, weil er nicht wollte, dass er ihr seine Schwächen so offen darlegte. Sie hatte recht, das hatte ihn in die Einsamkeit getrieben und an die hatte er sich jetzt gewöhnt. "Ja, wahrscheinlich ist das so. Mir gefällt der Gedanke nochmal jemanden zu verlieren nicht besonders".
Als sich die blonde Ärztin alles auf einem Klemmbrett notierte, sah Will wieder auf und betrachtete ihr Gesicht, als würde er daraus schlauer werden. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihr sein Schicksal näher ging als gewollt, was komisch war, denn eben genau das hätte er nicht von ihr erwartet, eher ein Schulterzucken oder eine einfache, banale Floskel, die sie jedem sagte. "Warum ist es wichtig, dass Negan davon weiß?", wollte Will wissen. Damit er sich das zu Nutze machen konnte, eine Art emotionale Erpressung, wenn man es so nennen wollte. War doch naheliegend. Will fühlte sich nicht besonders gut damit, dass es nun ein paar Menschen gab, die von seinem Schicksal wussten, welches er gehütet hatte wie seinen Augapfel. Das gehörte eben dazu, wenn man sich gegen die Einsamkeit entschied, hatte er ja schon vorher gewusst. "Und sonst, brauchen Sie noch etwas von mir, Dr. Procter?"
"Ich würde Negan niemals in Frage stellen oder Kritik an ihm äußern", gab er mit fester Stimme von sich, das stimmte auch, jedenfalls würde er diese niemals äußern, seine Gedanken war immerhin nur für ihn bestimmt. Die Wahrheit war, dass er Negans System für sinnvoll hielt, ein Weg zurück in die Zivilisation, allerdings in eine Demokratie, keine Diktatur. Er war noch nie ein Freund davon gewesen jemanden zu verehren, ganz egal was er getan hatte. Deswegen war Will auch nie religiös gewesen. Auch nicht in dieser Zeit. "Gleichgültigkeit habe ich mir längst antrainiert. Auch mein eigener Tod macht mir nicht mehr Angst. Anders hält man das auch nicht durch. Wenn ich mir um jeden Menschen Sorgen gemacht hätte, den ich habe sterben sehen, hätte ich ein ernsthaftes Problem und hätte mich wahrscheinlich in mehr Gefahren begeben als nötig".
Dr. Procter schien es sehr zu überraschen, dass selbst er einen wunden Punkt hatte. Aber hatte den nicht jeder. Er war sich fast sicher, dass selbst Negan irgendwo eine Schwäche besaß, so gut er sie auch versteckte. Dadurch, dass er diese Seite an sich hindurchscheinen ließ, zeigte sich auch sie von einer anderen, gefühlsmäßig aktiveren Seite. Es war nicht auszumachen, ob sie ihr Mitgefühl ernst meinte oder ob sie mit dieser Art nur das in Erfahrung bringen wollte, was sie wissen musste, jedoch war es viel mehr als er von ihr erwartet hätte. Trotzdem, selbst wenn sie es nur gut meinte, viel würde er ihr nicht geben. Er redete darüber nicht, auch jetzt nicht und noch weniger mit jemandem, den er überhaupt nicht kannte. Noch unangenehmer war ihm der Gedanke, dass ausgerechnet Negan davon erfahren würde, also nahm er etwas Kraft zusammen, um wenigstens das Nötigste mitzuteilen. "Ehm.. Nicole, meine Frau und Marlena.. meine Tochter". Dr. Procter dabei in die Augen zu sehen viel ihm schwer. Nicht zuletzt, weil er nicht wollte, dass er ihr seine Schwächen so offen darlegte. Sie hatte recht, das hatte ihn in die Einsamkeit getrieben und an die hatte er sich jetzt gewöhnt. "Ja, wahrscheinlich ist das so. Mir gefällt der Gedanke nochmal jemanden zu verlieren nicht besonders".
Als sich die blonde Ärztin alles auf einem Klemmbrett notierte, sah Will wieder auf und betrachtete ihr Gesicht, als würde er daraus schlauer werden. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass ihr sein Schicksal näher ging als gewollt, was komisch war, denn eben genau das hätte er nicht von ihr erwartet, eher ein Schulterzucken oder eine einfache, banale Floskel, die sie jedem sagte. "Warum ist es wichtig, dass Negan davon weiß?", wollte Will wissen. Damit er sich das zu Nutze machen konnte, eine Art emotionale Erpressung, wenn man es so nennen wollte. War doch naheliegend. Will fühlte sich nicht besonders gut damit, dass es nun ein paar Menschen gab, die von seinem Schicksal wussten, welches er gehütet hatte wie seinen Augapfel. Das gehörte eben dazu, wenn man sich gegen die Einsamkeit entschied, hatte er ja schon vorher gewusst. "Und sonst, brauchen Sie noch etwas von mir, Dr. Procter?"
Re: #1 Sink or swim
„Sehr gut.“, erwiderte Kelly nur knapp, als Dunlevy ihr mitteilte, dass er sein Bestes geben würde. Alles andere wäre ohnehin sein sicheres Todesurteil. Natürliche Auslese war hier Gang und Gebe. Nichts auf der Welt würde ihren Gegenüber dazu bringen können, zu einem Kannibalen zu werden? Er hatte den schlimmsten Hunger erlebt, aber diese Option nie in Erwägung gezogen? Die blonde Ärztin schwieg eine Weile und musterte ihn eingehender. „Was auch immer Ihnen da draußen widerfahren ist oder was Sie hier imstande sein werden zu tun, Sie sind ein guter Kerl, Will. Das dürfen Sie nicht vergessen.“ Immerhin würde der Ältere hier an seine moralischen Grenzen stoßen, so wie sie ihn einschätzte. Er war ein willensstarker und durchsetzungsfähiger Typ, aber seine emotionale Seite könnte ihm Probleme bereiten. Vermutlich hauptsächlich die etwas unpraktische Einrichtung der Natur, die man 'Gewissen' nannte. Die Saviors waren berüchtigt für ihre schrecklichen und blutigen Taten. Wenn eine Kolonie nicht mitspielte, dann war es nur eine Frage der Zeit bis die Bewohnerinnen ihre geliebten Ehemänner, Väter oder Großväter verloren. Getötet und verstümmelt vor ihren eigenen Augen. Er würde Hanson niemals in Frage stellen oder kritisieren? Seine dunkle Stimme klang fest und die frühere Pathologin nickte. „Ist auch das gesündeste.“, kühl zuckten ihre Mundwinkel kurzzeitig nach oben. So ganz nahm sie ihm die Haltung des uneingeschränkt untergebenen Saviors aber nicht ab. Doch diese Vermutung würde sie für sich behalten und Hanson nicht mitteilen. Warum? Sie hatte keine Erklärung dafür, immerhin hatte sie schon das ein oder andere rebellische Herz an den Pranger gestellt. Ihre psychologische Einschätzung hatte schon dem ein oder anderen das Leben gekostet.
Ob nun Diktatur oder Demokratie. Das hingegen hatte für sie keine Bedeutung. Wichtig waren Macht und Einfluss. So war es auch schon vor der Seuche gewesen. Die Gleichgültigkeit hatte er sich längst antrainiert? Auch die Sorge um andere Menschen hatte er zurückgedrängt, weil er sich so nur unnötig in Gefahr gebracht hätte? „Und wer ist es schon wert, dass man für ihn sein Leben riskiert.“, brachte sie unterkühlt und überzeugend über ihre Lippen. Kelly zumindest würde für so gut wie niemanden ihre Hand ins Feuer legen. Es war eine ziemlich gute Lebenseinstellung. Immerhin gehörte sie so noch zu den Überlebenden, während andere ihr Leben für irgendwelche dahergelaufenen Leute gelassen hatten. Leute, die andersherum vermutlich nicht so selbstlos gehandelt hätten. Kellys blaue Augen huschten über seine Gesichtszüge, als der Ältere den Blick senkte und von seiner vershollenen Familie sprach. In diesem Moment empfand sie tatsächlich etwas für sie sehr seltenes. Mitgefühl. Immerhin hatte sie ihre eigene Familie stets eher als Fluch, denn als Segen betrachtet, nie eine wirkliche Bindung zu ihren Verwandten gehabt. Nicole und Marlena also. Kelly nickte leicht und notierte beide Namen in der Akte. „Wie alt war Ihre Tochter zum Zeitpunkt ihres Verschwindens?“, fragte sie nun leiser und blickte wieder zu ihm. Ob er, seine Frau und seine Tochter so etwas wie eine 'Bilderbuchfamilie' gewesen waren? Mit einem schönen Haus, einem großen Garten, der gefüllt war mit Kinderspielzeug? Für den Moment beschlich sie ein mulmiges Gefühl und sie sah auf den Boden. Es hatte tatsächlich eine Zeit gegeben, in welcher sie gewissen Neid gegenüber solchen Familien verspürt hatte.
Der Gedanke, noch einmal jemanden zu verlieren gefiel ihm nicht? „Ja, das ist verständlich. Dennoch ist es gut, dass Sie den Weg zurück in die Zivilisation gewählt haben. In der Einsamkeit hat man viel zu viel Zeit über gewisse Dinge nachzugrübeln...“ Warum es wichtig war, dass Negan über derlei Dinge Bescheid wusste? Ihr kühler Blick fand den seinen und sie zog es für den Moment vor zu Schweigen. Stille nahm den sterilen, kühlen Behandlungsraum ein, in welchem nicht nur Menschenleben gerettet, sondern auch beendet worden waren. „Darüber darf ich Ihnen keine Auskunft erteilen. So sind die Regeln.“ Vermutlich ahnte es der Neue ohnehin schon. Hanson wusste ebenso über sie selbst Bescheid. Kannte ihre Schwachstellen und konnte sie, wie jeden anderen auch, zu seinem persönlichen Spielball machen. Psychospielchen gehörten eben zu seinen bevorzugten Zeitvertreiben. Ob sie noch etwas von ihm brauchte? „Nur noch ein paar Fragen, die Sie mit ja oder nein beantworten müssen. Dann sind wir fertig. Hanson bekommt meine Empfehlung, sobald die Blutwerte da sind. Das dürfte in zwei Tagen der Fall sein.“ Ihre Augen huschten kurz über den Fragebogen und sie pickte sich die wichtigsten heraus. „Okay...fangen wir an. Gab es Drogen oder Alkoholmissbrauch in ihrer Vergangenheit? Schwere Operationen oder psychologische Auffälligkeiten?“
Ob nun Diktatur oder Demokratie. Das hingegen hatte für sie keine Bedeutung. Wichtig waren Macht und Einfluss. So war es auch schon vor der Seuche gewesen. Die Gleichgültigkeit hatte er sich längst antrainiert? Auch die Sorge um andere Menschen hatte er zurückgedrängt, weil er sich so nur unnötig in Gefahr gebracht hätte? „Und wer ist es schon wert, dass man für ihn sein Leben riskiert.“, brachte sie unterkühlt und überzeugend über ihre Lippen. Kelly zumindest würde für so gut wie niemanden ihre Hand ins Feuer legen. Es war eine ziemlich gute Lebenseinstellung. Immerhin gehörte sie so noch zu den Überlebenden, während andere ihr Leben für irgendwelche dahergelaufenen Leute gelassen hatten. Leute, die andersherum vermutlich nicht so selbstlos gehandelt hätten. Kellys blaue Augen huschten über seine Gesichtszüge, als der Ältere den Blick senkte und von seiner vershollenen Familie sprach. In diesem Moment empfand sie tatsächlich etwas für sie sehr seltenes. Mitgefühl. Immerhin hatte sie ihre eigene Familie stets eher als Fluch, denn als Segen betrachtet, nie eine wirkliche Bindung zu ihren Verwandten gehabt. Nicole und Marlena also. Kelly nickte leicht und notierte beide Namen in der Akte. „Wie alt war Ihre Tochter zum Zeitpunkt ihres Verschwindens?“, fragte sie nun leiser und blickte wieder zu ihm. Ob er, seine Frau und seine Tochter so etwas wie eine 'Bilderbuchfamilie' gewesen waren? Mit einem schönen Haus, einem großen Garten, der gefüllt war mit Kinderspielzeug? Für den Moment beschlich sie ein mulmiges Gefühl und sie sah auf den Boden. Es hatte tatsächlich eine Zeit gegeben, in welcher sie gewissen Neid gegenüber solchen Familien verspürt hatte.
Der Gedanke, noch einmal jemanden zu verlieren gefiel ihm nicht? „Ja, das ist verständlich. Dennoch ist es gut, dass Sie den Weg zurück in die Zivilisation gewählt haben. In der Einsamkeit hat man viel zu viel Zeit über gewisse Dinge nachzugrübeln...“ Warum es wichtig war, dass Negan über derlei Dinge Bescheid wusste? Ihr kühler Blick fand den seinen und sie zog es für den Moment vor zu Schweigen. Stille nahm den sterilen, kühlen Behandlungsraum ein, in welchem nicht nur Menschenleben gerettet, sondern auch beendet worden waren. „Darüber darf ich Ihnen keine Auskunft erteilen. So sind die Regeln.“ Vermutlich ahnte es der Neue ohnehin schon. Hanson wusste ebenso über sie selbst Bescheid. Kannte ihre Schwachstellen und konnte sie, wie jeden anderen auch, zu seinem persönlichen Spielball machen. Psychospielchen gehörten eben zu seinen bevorzugten Zeitvertreiben. Ob sie noch etwas von ihm brauchte? „Nur noch ein paar Fragen, die Sie mit ja oder nein beantworten müssen. Dann sind wir fertig. Hanson bekommt meine Empfehlung, sobald die Blutwerte da sind. Das dürfte in zwei Tagen der Fall sein.“ Ihre Augen huschten kurz über den Fragebogen und sie pickte sich die wichtigsten heraus. „Okay...fangen wir an. Gab es Drogen oder Alkoholmissbrauch in ihrer Vergangenheit? Schwere Operationen oder psychologische Auffälligkeiten?“
Re: #1 Sink or swim
Ein guter Kerl. Das war er also. Ob das denn etwas so Gutes war? Guten Kerlen war er hier nicht begegnet. Auch die oberen Ränge wurden nicht von besonders guten Kerlen besetzt. Jedensfalls nicht in dem Sinne 'gut' wie Negan es definiert hätte. In seinem Fall hätte das eher Aufopferung und blindes Gehorsam bedeutet und so war William wirklich nicht. Das hatte auch Dr. Procter gemerkt, was sie jetzt damit anfing blieb ihr überlassen. Wenn sie diejenige war, die Empfehlungen schrieb, war sie auch diejenige, die Todesurteile fällte. Die in Negans Namen aussortierte. Sozusagen lag sein Schicksal jetzt in ihren Händen. Er bereute fast ihr von seiner Familie erzählt zu haben. Dass die blonde Ärztin ab und an doch etwas lächelte verunsicherte ihn, ein Lächeln konnte so vieles bedeuten, manchmal wollte er gar nicht wissen was genau.
"Ich bin mir sicher, dass hier viele ihr Leben für den Boss geben würden und es schon haben, oder nicht?", fragte er eher kühl, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, denn das war es im Endeffekt auch. War bestimmt nicht nur einmal passiert, dass jemand dem baseballschlägerschwingenden Anführer nach dem Leben trachtete. Manchmal waren eben ein paar nun.. effektivere Mittel nötig um zu bekommen was man wollte. 'Lucille ist durstig', diesen Satz hatte er selbst in den wenigen Tagen schon zweimal gehört. Was das zu bedeuten hatte war ihm durchaus bewusst. Er war nicht blöd, auch nicht blind, schon klar wie Negan dafür sorgte, dass alle Angst vor ihm hatten. 'Halt dich lieber an die Regeln, sonst verteile ich dein Hirn auch im Dreck'. So einfach war das. Nun Will waren diese Menschen egal, jeder einzelne. Früher hätte er sich wahrscheinlich für jeden eingesetzt, aber so lebte man heute nicht mehr. Nur man selbst, das zählte. ICH vor den anderen. Wenn man sich diesen Gedanken eingeprägt hatte, überlebte man. Oder?
"Vier.. sie war vier", brachte er nur schwer über die Lippen. Ein kleines zuckersüßen Mädchen mit blonden Locken. Sie hatte gerade gelernt sich die Schuhe selbst zu binden und schleppte immer ihren Stoffhasen mit sich herum. Will wusste nicht was schlimmer war: Nicht zu wissen was mit ihr passiert war oder es zu wissen. Vielleicht war das hier ja nicht so schlecht. Nicht auszumalen, wie es ihm ergangen wäre, wenn er sein kleines Mädchen als etwas anderes als sie selbst gesehen hätte. Möglicherweise hatte Nicole sie direkt aus dem Kindergarten geholt, als die Sache schlimmer wurde. Wohin auch immer sie dann gegangen waren, es hatte nicht mal einen Zettel gegeben. Keine SMS, keinen Anruf. Vielleicht hatte es sie sogar schon davor erwischt und sie waren tot bevor sie ihn erreichen konnten. So viele Überlegungen, so viele Gedanken. Dr. Procter hatte recht, jetzt würde er weniger darüber nachdenken, mehr im hier und jetzt leben. "Ja, Sie haben recht. Seitdem ich hier bin grüble ich tatsächlich nicht mehr so viel. Ich schlafe auch etwas besser. Jetzt gibt es genug andere Dinge über die ich mir Gedanken machen kann. Zum Beispiel welcher Arbeit ich nachgehen möchte. Wobei mir das eigentlich egal ist, ich packe überall mit an wenns sein muss. Würde allerdings auch gern mal rauskommen", erzählte er ihr, vielleicht nützte das ja was. Immerhin hatte Will Erfahrung da draußen, könnte doch von Nutzen sein. "Ich bin ein guter Schütze. Vielleicht könnte man das ja auch auf Ihrem schlauen Brett vermerken".
Also, ein paar einfache Fragen, die er mit Ja oder Nein zu beantworten hatte. Leichte Angelegenheit sofern die Fragen nicht zu intim wurden. "Hören Sie, ich bin Ire, Alkoholmissbrauch.. wahrscheinlich nicht, aber ich hab gern getrunken. Naja, eben mein Bier am Abend. Seitdem ich Vater war natürlich viel weniger. Drogen habe ich nie genommen", beantwortete er die erste Frage, wohl ausführlicher als nötig. "Also wenn Sie das genau wissen wollen, ungefähr zwei Monate vor dem Ausbruch hatte ich einen Motorradunfall, bei dem ich mir den Arm gebrochen habe. Das ist aber gut verheilt. Ansonsten..", Will überlegte kurz, deutete dann auf die Narbe auf seiner Wange, die sich vom Ohrläppchen bis zur Mitte des Wangenknochens zog. Die Hälfte davon wurde von seinem Bart verdeckt. ".. Fahrradunfall mit 19, bin mit dem Gesicht auf einer Kante aufgekommen. Musste genäht werden. Naja, das wars dann auch schon. Psychologische Probleme hatte ich nie". Er wechselte vom Anblick ihres Gesichts, das konzentriert seinen Worten gefolgt war, zu ihren Fingern, die den Kugelschreiben umfassten und Notizen machten. Welche Gedanken ihr wohl jetzt durch den Kopf schossen? Man könnte ja alles falsch interpretieren, wenn man wollte. Wenn er sie so ansah.. sie war schon eine schöne Frau, vielleicht etwas zu ernst, aber das war er auch. Negan hatte sie sicher auch gefallen. Nicht, dass er ihr das gewünscht hätte, aber wieso war sie kein Teil seines Harems? Oder war es genau das hier, ihr Dasein als Ärztin, dass sie vor diesem Schicksal bewahrte? Über diese Frau konnte man sich schon einige Gedanken machen. "Waren Sie verheiratet, Dr. Procter?", fragte er schließlich gerade heraus, bestimmt ging auch diese Frage wieder zu weit, aber was solls, wenn sie nicht antworten wollte, würde sie es nicht tun. Als sich die tiefblauen Augen der Ärztin vom Brett hoben wusste er, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte, aber nicht unbedingt einen, der sie traurig machte. Das war etwas ganz anderes.
"Ich bin mir sicher, dass hier viele ihr Leben für den Boss geben würden und es schon haben, oder nicht?", fragte er eher kühl, als wäre es eine Selbstverständlichkeit, denn das war es im Endeffekt auch. War bestimmt nicht nur einmal passiert, dass jemand dem baseballschlägerschwingenden Anführer nach dem Leben trachtete. Manchmal waren eben ein paar nun.. effektivere Mittel nötig um zu bekommen was man wollte. 'Lucille ist durstig', diesen Satz hatte er selbst in den wenigen Tagen schon zweimal gehört. Was das zu bedeuten hatte war ihm durchaus bewusst. Er war nicht blöd, auch nicht blind, schon klar wie Negan dafür sorgte, dass alle Angst vor ihm hatten. 'Halt dich lieber an die Regeln, sonst verteile ich dein Hirn auch im Dreck'. So einfach war das. Nun Will waren diese Menschen egal, jeder einzelne. Früher hätte er sich wahrscheinlich für jeden eingesetzt, aber so lebte man heute nicht mehr. Nur man selbst, das zählte. ICH vor den anderen. Wenn man sich diesen Gedanken eingeprägt hatte, überlebte man. Oder?
"Vier.. sie war vier", brachte er nur schwer über die Lippen. Ein kleines zuckersüßen Mädchen mit blonden Locken. Sie hatte gerade gelernt sich die Schuhe selbst zu binden und schleppte immer ihren Stoffhasen mit sich herum. Will wusste nicht was schlimmer war: Nicht zu wissen was mit ihr passiert war oder es zu wissen. Vielleicht war das hier ja nicht so schlecht. Nicht auszumalen, wie es ihm ergangen wäre, wenn er sein kleines Mädchen als etwas anderes als sie selbst gesehen hätte. Möglicherweise hatte Nicole sie direkt aus dem Kindergarten geholt, als die Sache schlimmer wurde. Wohin auch immer sie dann gegangen waren, es hatte nicht mal einen Zettel gegeben. Keine SMS, keinen Anruf. Vielleicht hatte es sie sogar schon davor erwischt und sie waren tot bevor sie ihn erreichen konnten. So viele Überlegungen, so viele Gedanken. Dr. Procter hatte recht, jetzt würde er weniger darüber nachdenken, mehr im hier und jetzt leben. "Ja, Sie haben recht. Seitdem ich hier bin grüble ich tatsächlich nicht mehr so viel. Ich schlafe auch etwas besser. Jetzt gibt es genug andere Dinge über die ich mir Gedanken machen kann. Zum Beispiel welcher Arbeit ich nachgehen möchte. Wobei mir das eigentlich egal ist, ich packe überall mit an wenns sein muss. Würde allerdings auch gern mal rauskommen", erzählte er ihr, vielleicht nützte das ja was. Immerhin hatte Will Erfahrung da draußen, könnte doch von Nutzen sein. "Ich bin ein guter Schütze. Vielleicht könnte man das ja auch auf Ihrem schlauen Brett vermerken".
Also, ein paar einfache Fragen, die er mit Ja oder Nein zu beantworten hatte. Leichte Angelegenheit sofern die Fragen nicht zu intim wurden. "Hören Sie, ich bin Ire, Alkoholmissbrauch.. wahrscheinlich nicht, aber ich hab gern getrunken. Naja, eben mein Bier am Abend. Seitdem ich Vater war natürlich viel weniger. Drogen habe ich nie genommen", beantwortete er die erste Frage, wohl ausführlicher als nötig. "Also wenn Sie das genau wissen wollen, ungefähr zwei Monate vor dem Ausbruch hatte ich einen Motorradunfall, bei dem ich mir den Arm gebrochen habe. Das ist aber gut verheilt. Ansonsten..", Will überlegte kurz, deutete dann auf die Narbe auf seiner Wange, die sich vom Ohrläppchen bis zur Mitte des Wangenknochens zog. Die Hälfte davon wurde von seinem Bart verdeckt. ".. Fahrradunfall mit 19, bin mit dem Gesicht auf einer Kante aufgekommen. Musste genäht werden. Naja, das wars dann auch schon. Psychologische Probleme hatte ich nie". Er wechselte vom Anblick ihres Gesichts, das konzentriert seinen Worten gefolgt war, zu ihren Fingern, die den Kugelschreiben umfassten und Notizen machten. Welche Gedanken ihr wohl jetzt durch den Kopf schossen? Man könnte ja alles falsch interpretieren, wenn man wollte. Wenn er sie so ansah.. sie war schon eine schöne Frau, vielleicht etwas zu ernst, aber das war er auch. Negan hatte sie sicher auch gefallen. Nicht, dass er ihr das gewünscht hätte, aber wieso war sie kein Teil seines Harems? Oder war es genau das hier, ihr Dasein als Ärztin, dass sie vor diesem Schicksal bewahrte? Über diese Frau konnte man sich schon einige Gedanken machen. "Waren Sie verheiratet, Dr. Procter?", fragte er schließlich gerade heraus, bestimmt ging auch diese Frage wieder zu weit, aber was solls, wenn sie nicht antworten wollte, würde sie es nicht tun. Als sich die tiefblauen Augen der Ärztin vom Brett hoben wusste er, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte, aber nicht unbedingt einen, der sie traurig machte. Das war etwas ganz anderes.
Re: #1 Sink or swim
Guten Kerlen lief man in der Sanctuary wirklich nicht mehr über den Weg. Die meisten hier waren absolute Arschlöcher, rau, ungehobelt, nur darauf aus zu dienen und zu töten. Der Neue stach aus diesem Gesamtbild eindeutig heraus. Die kühle Ärztin vermied es aber darüber zu entscheiden, ob ihr dies gefiel oder nicht. Das wäre unprofessionell gewesen. Kelly vermied es von Anbeginn an, sich mehr Gedanken als nötig über ihre Patienten zu machen. Das hier war ihr Job, nicht mehr und nicht weniger. Sie wich aber schon jetzt von ihren Grundsätzen ab, indem sie ein paar Einschätzungen über Will vor Hanson unter den Tisch fallen lassen würde. Etwas, dass sie noch nie getan hatte. Dunlevy vermutete nun, dass schon viele ihr Leben für den Boss gegeben hatten oder bereit wären dies zu tun. „Wir alle würden für ihn sterben.“, brachte sie entschieden über ihre Lippen. „Uneingeschränkter Gehorsam. Nur so funktioniert dieses System, Dunlevy. Und ja, es sind schon viele für diese Sache gestorben. Immer wieder gibt es Aufständische, die einen Putschversuch wagen. Aber sie werden nie eine Chance haben.“ Kelly war eine absolute Realistin. Und Hansons Einfluss war einfach zu stark, als dass ein paar lächerliche Aufrührer auch nur den Hauch einer Chance hatten. Nun kamen sie auf seine verschollenen Familienmitglieder zu sprechen und Kelly beobachtete wie aus dem harschen Überlebenskünstler für einen kurzen Moment ein gebrochener Mann wurde. Ein Mann, der alles verloren hatte, was er je geliebt hatte. Die Kleine war erst vier Jahre alt gewesen? Es kostete den Älteren Unmengen an Überwindung diese Worte über die Lippen zu bringen. Auch die Ärztin holte kurz hörbar Luft und seufzte dann leise, blinzelte etwas.
„Viel zu jung, um all das da draußen sehen zu müssen...aber...Ihre Frau war bei der Kleinen als die Seuche ausbrach oder nicht? Dann hatten sie einander und waren nicht allein. Frauen und Kinder wurden zudem von der Regierung bevorzugt in Sicherheitszonen gebracht. Vielleicht hatten sie Glück.“ Wenig Trost, für einen Mann, der glaubte seine Familie nie wiedersehen zu können. Warum ging ihr das Schicksal dieses unbekannten, kleinen Mädchens überhaupt so nahe? Das durfte es nicht. Seit Dunlevy hier war, grübelte er nicht mehr so viel, schlief besser? „Sehr gut. Sollte sich Ihr Zustand wieder verschlechtern, kommen Sie unverzüglich zu mir. Ich kann Ihnen Schlaftabletten geben, damit Sie für ihre tägliche Arbeit fit genug sind.“ Der Neue machte sich nun Gedanken darum, welcher Arbeit er nachgehen könnte. Er würde überall mit anpacken, würde aber auch gerne mal rauskommen? Guter Schütze also? Bei der Erwähnung ihrer Akte, schmunzelte die Blonde kühl und notierte das Gesagte. „Schon passiert. Wo haben Sie das Schießen gelernt? Waren Sie auch bei der Polizei oder einem Sicherheitsdienst?“ Kurz musterte sie ihn abschätzend um zu prüfen ob diese Vermutung realistisch war. War sie. Er war ein durchtrainierter Typ, sportlich und fit. Der Job hätte auf jeden Fall zu ihm gepasst. Auch den Fragenkatalog beantwortete er nun vorbildich und dies würde sie in einem Gespräch mit Hanson hervorheben. Die uneingeschränkte Kooperationsbereitschaft Dunlevys. Er hatte gerne mal getrunken, nachdem er Vater geworden war aber weniger? „Ein vorbildlicher Dad.“, murmelte sie gedankenverloren und eher zu sich selbst, als sie penibel in ein kleines Feldchen seine Ausführungen schrieb. Ihr Dad hatte vermutlich erst richtig angefangen zu trinken, nachdem sie auf der Welt gewesen war. Wie oft hatte sie als kleines Mädchen sein Erbrochenes vom Teppichboden wischen müssen? Sie hatte irgendwann aufgehört zu zählen.
Keine Drogen. Auch das notierte sie, ebenso wie den Motorradunfall. Als er von dem Fahradunfall erzählte, sah die Blonde auf und lenkte ihre blauen Augen auf die Narbe, auf die der Ältere deutete. Unwillkürlich, vermutlich ein Instinkt den alle Ärzte besaßen, rutschte sie etwas näher und berührte mit den Fingern prüfend die Narbe an seiner Wange, begutachtete diese fachmännisch. „War ziemlich tief, mhm? Ist aber gut genäht worden.“ Kelly lenkte ihren Blick auf ihn – wieder ein undefinierbares kühles Lächeln - und ließ dann ihre Hand langsam wieder sinken. Keine psychologischen Probleme. Auch notiert. 'Waren Sie verheiratet, Dr. Procter?', eigentlich eine simple, nahezu banale Frage, dennoch sah die Ärztin sofort alarmiert von ihren Notizen auf und fixierte ihren Gegenüber. Ihre ganze Körperhaltung spannte sich an und sie presste kurzzeitig die Lippen aufeinander. „Ja.“, gab sie mehr als unterkühlt von sich und baute wieder ihre eiskalte Fassade auf. Die Mauer, die so schnell niemand durchdringen konnte. „Die Betonung liegt auf war. Die Sache ist Geschichte. Aus, Ende, Finito. Jeder tanzt einmal in seinem Leben mit dem Teufel, nicht wahr?“ Ihre Worte kamen schnell und wie aus der Maschinenpistole geschossen über ihre Lippen. Und sie waren eine Lüge. Immerhin lebte sie mit diesem Albtraum namens Caine noch unter einem Dach, atmete mit ihm dieselbe Luft. Allein das war schon zu viel des Guten. Wie immer wenn sie an den Waffenspezialisten dachte, verspürte sie ungezügelten Hass und Zorn.
„Viel zu jung, um all das da draußen sehen zu müssen...aber...Ihre Frau war bei der Kleinen als die Seuche ausbrach oder nicht? Dann hatten sie einander und waren nicht allein. Frauen und Kinder wurden zudem von der Regierung bevorzugt in Sicherheitszonen gebracht. Vielleicht hatten sie Glück.“ Wenig Trost, für einen Mann, der glaubte seine Familie nie wiedersehen zu können. Warum ging ihr das Schicksal dieses unbekannten, kleinen Mädchens überhaupt so nahe? Das durfte es nicht. Seit Dunlevy hier war, grübelte er nicht mehr so viel, schlief besser? „Sehr gut. Sollte sich Ihr Zustand wieder verschlechtern, kommen Sie unverzüglich zu mir. Ich kann Ihnen Schlaftabletten geben, damit Sie für ihre tägliche Arbeit fit genug sind.“ Der Neue machte sich nun Gedanken darum, welcher Arbeit er nachgehen könnte. Er würde überall mit anpacken, würde aber auch gerne mal rauskommen? Guter Schütze also? Bei der Erwähnung ihrer Akte, schmunzelte die Blonde kühl und notierte das Gesagte. „Schon passiert. Wo haben Sie das Schießen gelernt? Waren Sie auch bei der Polizei oder einem Sicherheitsdienst?“ Kurz musterte sie ihn abschätzend um zu prüfen ob diese Vermutung realistisch war. War sie. Er war ein durchtrainierter Typ, sportlich und fit. Der Job hätte auf jeden Fall zu ihm gepasst. Auch den Fragenkatalog beantwortete er nun vorbildich und dies würde sie in einem Gespräch mit Hanson hervorheben. Die uneingeschränkte Kooperationsbereitschaft Dunlevys. Er hatte gerne mal getrunken, nachdem er Vater geworden war aber weniger? „Ein vorbildlicher Dad.“, murmelte sie gedankenverloren und eher zu sich selbst, als sie penibel in ein kleines Feldchen seine Ausführungen schrieb. Ihr Dad hatte vermutlich erst richtig angefangen zu trinken, nachdem sie auf der Welt gewesen war. Wie oft hatte sie als kleines Mädchen sein Erbrochenes vom Teppichboden wischen müssen? Sie hatte irgendwann aufgehört zu zählen.
Keine Drogen. Auch das notierte sie, ebenso wie den Motorradunfall. Als er von dem Fahradunfall erzählte, sah die Blonde auf und lenkte ihre blauen Augen auf die Narbe, auf die der Ältere deutete. Unwillkürlich, vermutlich ein Instinkt den alle Ärzte besaßen, rutschte sie etwas näher und berührte mit den Fingern prüfend die Narbe an seiner Wange, begutachtete diese fachmännisch. „War ziemlich tief, mhm? Ist aber gut genäht worden.“ Kelly lenkte ihren Blick auf ihn – wieder ein undefinierbares kühles Lächeln - und ließ dann ihre Hand langsam wieder sinken. Keine psychologischen Probleme. Auch notiert. 'Waren Sie verheiratet, Dr. Procter?', eigentlich eine simple, nahezu banale Frage, dennoch sah die Ärztin sofort alarmiert von ihren Notizen auf und fixierte ihren Gegenüber. Ihre ganze Körperhaltung spannte sich an und sie presste kurzzeitig die Lippen aufeinander. „Ja.“, gab sie mehr als unterkühlt von sich und baute wieder ihre eiskalte Fassade auf. Die Mauer, die so schnell niemand durchdringen konnte. „Die Betonung liegt auf war. Die Sache ist Geschichte. Aus, Ende, Finito. Jeder tanzt einmal in seinem Leben mit dem Teufel, nicht wahr?“ Ihre Worte kamen schnell und wie aus der Maschinenpistole geschossen über ihre Lippen. Und sie waren eine Lüge. Immerhin lebte sie mit diesem Albtraum namens Caine noch unter einem Dach, atmete mit ihm dieselbe Luft. Allein das war schon zu viel des Guten. Wie immer wenn sie an den Waffenspezialisten dachte, verspürte sie ungezügelten Hass und Zorn.
Re: #1 Sink or swim
"Wenn man das ganze so sieht haben wir uns wohl für die richtige Seite entschieden, mh?", kommentierte er ihre Ausführungen zum Thema Chancengleichheit. Dass es viele Putschversuche gab konnte er sich sehr gut vorstellen, das überraschte ihn absolut nicht. Hatte es ja schon immer gegeben, immer dann wenn jemand so mächtig war wie Negan. Uneingeschränkter Gehorsam, da war er wieder der Begriff, mit dem er noch nicht so wirklich zurecht kam, mit dem man aber zurechtkommen musste, wenn man es hier schaffen wollte. Das musste zur Selbstverständlichkeit werden, wie atmen, dann wurde man zu einem wahrhaften Savior. Demnach würde Will das niemals werden. Will war ein willensstarken Menschen, nicht kleinzukriegen, besonders dann nicht, wenn er nichts mehr zu verlieren hatte. Schwächen hatte er, wie jeder andere auch, aber die machte er sich in gewisser Weise zu Nutze.
Wenn es um seine Tochter ging wollte sich William lieber keine Hoffnungen machen, das war leichter und weniger nervenaufreibend. Sicher auch eine Entscheidung die Dr.Procter für richtig gehalten hätte. Bloß gar nicht erst zulassen, dann gibts keine Probleme. "Wissen Sie Doktor, die meisten Sicherheitszonen von damals existieren nicht mehr, wenn es überhaupt noch eine gibt. Selbst wenn sie es bis dorthin geschafft hätten, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass sie noch leben. Also.. diesen Gedanken sollte ich mir ausschlagen". Dieses ganze Gerede von Frau und Tochter, so wenig und banal es auch war, es strengte ihn unglaublich an. Einerseits naja, war es wahrscheinlich gesund mal darüber zu sprechen, gleichzeitig wurde ihm aber auch ganz schlecht davon. "Ich melde mich auf jeden Fall sollte ich Probleme haben", bestätigte er ihr Angebot direkt, auch wenn er sich gewiss nicht melden würde, wenn ein Problem auftreten sollte, er war ja nicht lebensmüde. Probleme dieser Art bedeuteten eine Einschränkung und Einschränkungen würden ihn am Arbeiten hindern, so was doch die Philosophie. 'Reiß dich zusammen, ich will Leistung sehen', für anderes war nicht Platz.
Über die Vermutung, dass Will eventuell Polizist sein könnte, musste er ein bisschen lachen, eine nette Ablenkung nach dem vorangegangenen Gespräch. "Nein nein, ich bin Architekt. War Architekt. Mein Vater hat mir als Jugendlicher das Schießen beigebracht. Wir sind öfter jagen gegangen, auch später noch, wenn ich ihn mal besucht habe. Das ist zwar nicht das Gleiche wie jetzt, aber es war die Grundlage und jetzt hatte ich ja genug Gelegenheiten um zu üben". Und diese Gelegenheiten hatte er genutzt. Auch wenn ihm nicht immer die nötige Munition zur Verfügung stand, er war richtig gut geworden. Das musste man auch sein. Jeder hatte seine Fähigkeiten, spezialisiert auf eine Waffe, mit der man sich am sichersten fühlte. In Wills Fall war das zwar keine Pistole oder ein Gewehr, es war seine Machete, aber das bedeutete ja nicht, dass er diese nicht beherrschte. Trotzdem, wenn es ums Töten von Beißern ging, war ihm seine Machete lieber. Die musste man wenigstens nicht nachladen.
Als sich Dr. Procter seine Narbe ansah, diese sogar berührte, zuckte er etwas zurück. Er wollte sie nicht verschrecken oder ihr das Gefühl geben, dass er nicht von berührt werde wollte, es war eben eine Berührung, die er als schwierig empfand. Eine Art von Zärtlichkeit, die befremdlich für ihn war. Nicht unangenehm, eher wie etwas, das er vergessen wollte. Er wollte sich entschuldigen, aber Dr. Procter schien zu verstehen wie es ihm damit ging. Sie schien ihn ohnehin gut zu verstehen und dafür war er dankbar, das tat nämlich kaum jemand. Mit seiner Frage allerdings hatte Will tatsächlich einen wunden Punkt bei der Ärztin getroffen. Im Nachhinein tat ihm das sogar ein bisschen leid. "Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht verärgern, eigentlich steht es mir auch gar nicht zu sowas zu fragen.. ich war nur.. ich weiß nicht..", sagte er unsicher und begegnete ihrem nun wieder teilnahmslosen Blick. Sie war gut darin eine Mauer aufzubauen, das musste sie wohl auch bei all den Dingen mit denen sie konfrontiert wurde. Vorsichtig beugte er sich nach vorne, streckte seinen Arm aus und tätschelte, sehr unbeholfen und unsicher, ihren Arm. Berührte sie fast gar nicht, dachte aber, naja.. dass man sowas machte, wenn sich jemand schlecht fühlte. Schnell versuchte er das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. "Haben Sie denn noch ein paar Fragen auf ihrem Zettel? Sie können sich auch gern noch welche ausdenken, wenn Sie das auf andere Gedanken bringt". Kurz schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen, eines das sogar ehrlich war und sie aufmuntern sollte.
Wenn es um seine Tochter ging wollte sich William lieber keine Hoffnungen machen, das war leichter und weniger nervenaufreibend. Sicher auch eine Entscheidung die Dr.Procter für richtig gehalten hätte. Bloß gar nicht erst zulassen, dann gibts keine Probleme. "Wissen Sie Doktor, die meisten Sicherheitszonen von damals existieren nicht mehr, wenn es überhaupt noch eine gibt. Selbst wenn sie es bis dorthin geschafft hätten, ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass sie noch leben. Also.. diesen Gedanken sollte ich mir ausschlagen". Dieses ganze Gerede von Frau und Tochter, so wenig und banal es auch war, es strengte ihn unglaublich an. Einerseits naja, war es wahrscheinlich gesund mal darüber zu sprechen, gleichzeitig wurde ihm aber auch ganz schlecht davon. "Ich melde mich auf jeden Fall sollte ich Probleme haben", bestätigte er ihr Angebot direkt, auch wenn er sich gewiss nicht melden würde, wenn ein Problem auftreten sollte, er war ja nicht lebensmüde. Probleme dieser Art bedeuteten eine Einschränkung und Einschränkungen würden ihn am Arbeiten hindern, so was doch die Philosophie. 'Reiß dich zusammen, ich will Leistung sehen', für anderes war nicht Platz.
Über die Vermutung, dass Will eventuell Polizist sein könnte, musste er ein bisschen lachen, eine nette Ablenkung nach dem vorangegangenen Gespräch. "Nein nein, ich bin Architekt. War Architekt. Mein Vater hat mir als Jugendlicher das Schießen beigebracht. Wir sind öfter jagen gegangen, auch später noch, wenn ich ihn mal besucht habe. Das ist zwar nicht das Gleiche wie jetzt, aber es war die Grundlage und jetzt hatte ich ja genug Gelegenheiten um zu üben". Und diese Gelegenheiten hatte er genutzt. Auch wenn ihm nicht immer die nötige Munition zur Verfügung stand, er war richtig gut geworden. Das musste man auch sein. Jeder hatte seine Fähigkeiten, spezialisiert auf eine Waffe, mit der man sich am sichersten fühlte. In Wills Fall war das zwar keine Pistole oder ein Gewehr, es war seine Machete, aber das bedeutete ja nicht, dass er diese nicht beherrschte. Trotzdem, wenn es ums Töten von Beißern ging, war ihm seine Machete lieber. Die musste man wenigstens nicht nachladen.
Als sich Dr. Procter seine Narbe ansah, diese sogar berührte, zuckte er etwas zurück. Er wollte sie nicht verschrecken oder ihr das Gefühl geben, dass er nicht von berührt werde wollte, es war eben eine Berührung, die er als schwierig empfand. Eine Art von Zärtlichkeit, die befremdlich für ihn war. Nicht unangenehm, eher wie etwas, das er vergessen wollte. Er wollte sich entschuldigen, aber Dr. Procter schien zu verstehen wie es ihm damit ging. Sie schien ihn ohnehin gut zu verstehen und dafür war er dankbar, das tat nämlich kaum jemand. Mit seiner Frage allerdings hatte Will tatsächlich einen wunden Punkt bei der Ärztin getroffen. Im Nachhinein tat ihm das sogar ein bisschen leid. "Entschuldigen Sie, ich wollte Sie nicht verärgern, eigentlich steht es mir auch gar nicht zu sowas zu fragen.. ich war nur.. ich weiß nicht..", sagte er unsicher und begegnete ihrem nun wieder teilnahmslosen Blick. Sie war gut darin eine Mauer aufzubauen, das musste sie wohl auch bei all den Dingen mit denen sie konfrontiert wurde. Vorsichtig beugte er sich nach vorne, streckte seinen Arm aus und tätschelte, sehr unbeholfen und unsicher, ihren Arm. Berührte sie fast gar nicht, dachte aber, naja.. dass man sowas machte, wenn sich jemand schlecht fühlte. Schnell versuchte er das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. "Haben Sie denn noch ein paar Fragen auf ihrem Zettel? Sie können sich auch gern noch welche ausdenken, wenn Sie das auf andere Gedanken bringt". Kurz schlich sich ein Lächeln auf seine Lippen, eines das sogar ehrlich war und sie aufmuntern sollte.
Re: #1 Sink or swim
Sie beide hatten sich wohl für die richtige Seite entschieden? „Absolut. Versuchen Sie gar nicht erst eine Alternative zu finden. Die gibt es nicht.“, brachte sie entschieden und absolut überzeugt über ihre Lippen. Die Saviors waren immerhin nicht irgendeine Gruppierung. Sie hatten die Vormacht. Uneingeschränkt. Und das gesamte Umfeld musste sich dem beugen – ob es dies nun wollte oder nicht. Bezüglich seiner Tochter zeigte sich der Neue wenig hoffnungsvoll. Doch vielleicht war dies auch eine Art Schutzmechanismus, um nicht völlig verrückt vor Sorge zu werden. Vermutlich war es leichter, den endgültigen Tod geliebter Menschen zu verkraften, anstatt in einer ständigen Ungewissheit leben zu müssen. Aufmerksam legten sich ihre so kühlen, blauen Augen auf Dunlevy, als dieser ihr seine Ansicht der Dinge näherbrachte. Die meisten Sicherheitszonen existierten schon lange nicht mehr? Da hatte er Recht, entweder diese wurden von Beißern überrannt oder aber in der Zone selbst starben Menschen, die über ihresgleichen herfielen. „Soweit ich weiß, gibt es noch eine handvoll existierender Zonen. Wie es sich dort lebt, kann ich aber nicht beurteilen, ich lebte nie in einer.“ Selbst wenn seine Frau und die Kleine es in eine geschafft hatten, hieß dass noch lange nicht, dass sie noch lebten? Diesen Gedanken sollte ich mir ausschlagen. Die Ärztin zog es vor für den Moment zu schweigen, saß kerzengerade vor ihm, die Akte hatte sie penibel auf ihren Oberschenkeln abgelegt. „Wussten Sie, Dunlevy...“, begann Kelly nun leiser und wägte ihre nächsten Worte sehr genau ab. „Das Hoffnung die Selbstheilungskräfte unseres Körpers mobilisiert? Das Immunsystem dadurch gestärkt wird, Knochenbrüche erwiesenermaßen schneller heilen? Wohingegen bei dem Verlust von Hoffnung unsere Lebensenergie abnimmt, unsere Selbstheilungskräfte messbar erlahmen?“
Sie machte eine Pause und blickte ihn direkt an. „Was ich damit sagen will ist...geben Sie sie nicht auf. Vielleicht sind die beiden noch irgendwo da draußen und hoffen darauf, Sie wiederzusehen. Vernichten Sie nicht das letzte, was Sie in diesem Moment haben – Hoffnung. Auch wenn Sie Ihrer Familie nur eine Überlebenschance von einem Prozent geben. Es ist möglich.“ Kurz runzelte die kühle Blonde etwas die Stirn, blinzelte und flüchtete sich dann wieder in ihre Akte, indem sie vehement eine der Seiten umblätterte, nur um irgendetwas zu tun. Die Verfechterin einer kleinen Familie? Das konnte nicht ihr Ernst sein. Lass das nicht zu nah an dich ran. Es ist nicht mal deine Familie. Und Dunlevy ist nichts weiter als ein Fremder. Ein Patient wie jeder andere. Niemandem sonst, hättest du derartiges gesagt, es wäre dir egal gewesen. Aus irgendeinem Grund glaubte die Ärztin jedoch, dass ihn diese selbstgewählte Hoffnungslosigkeit nur noch mehr in die Einsamkeit und die Trauer drängen würden. Und wenn schon, was kümmert's dich?! Er würde sich melden, wenn ein Problem bei ihm auftreten würde? Kelly nickte nur knapp und baute mehr und mehr wieder ihre natürliche Schutzmauer auf. Es behagte ihr nicht, wie sie sich verhielt. Sein dunkles, leises Lachen ließen jedoch auch ihre Mundwinkel kurz nach oben zucken. Er war Architekt gewesen, hatte aber das Schießen durch seinen Vater gelernt? „Verstehe. Dann werden Sie für Besorgungstouren sicher zu gebrauchen sein.“, auch dies vermerkte sie nun in einem kleinen Feldchen. Will erzählte ihr von der Narbe und als Kelly sich etwas vorbeugte und ihre Fingerspitzen zart an diese Stelle legte spürte sie wie der Neue sofort zurückzuckte. Alarmiert huschte ihr blaues Augenpaar zu ihm und sie zog sofort ihre Hand zurück. „Oh, verzeihen Sie. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Vermutlich eine Art Tick von Medizinern. Wir müssen immer die Arbeit eines anderen Arztes sofort betrachten und bewerten.“, sie lächelte kurz und entfernte sich dann wieder von ihm.
Und ja sie verstand ihn. All die Monate in Einsamkeit, sein großer Verlust, das alles führte dazu, dass die banalsten Dinge unangenehm und ungewohnt erschienen. Kalt offenbarte sie nun, dass sie verheiratet gewesen war, dies aber eine beendete Geschichte war. Dunlevy entschuldigte sich daraufhin, wirkte regelrecht erschrocken. Es stand ihm gar nicht zu, sie derartiges zu fragen? Kelly holte kurz tief Luft, um sich wieder zu beruhigen und schüttelte dann den Kopf. „Schon in Ordnung. Ich hätte Ihnen nicht antworten müssen.“ Etwas unsicher sah er sie an und die Blonde wich seinem Blick aus, betrachtete wieder gewohnt sachlich den Fragebogen vor sich und räusperte sich etwas. Das hier war nicht gut, ganz und gar nicht. Will beugte sich jetzt jedoch etwas zu ihr und die Blonde sah überrascht auf, als er vorsichtig und unbeholfen ihren Arm tätschelte.Wie lange war es her, dass jemand ihr mit einer solchen Geste gegenübergetreten war? Normalerweise wurde sie eher gemieden – als eiskaltes Biest, wie viele von Negans Frauen sie nannten - oder es lief auf das andere Extrem hinaus. „Danke...?“, sagte sie eher ungläubig. Ob sie noch Fragen auf ihrem Zettel hatte? „Nein. Wir sind durch, vielen Dank für ihre Kooperationsbereitschaft, Dunlevy.“ Energisch schloss sie die Akte. Sie durfte sich gerne ein paar Fragen ausdenken, wenn sie das auf andere Gedanken brachte? Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen und die Ärztin erwiderte dieses sogar leicht und wärmer als sonst. „Das ist nett von Ihnen, aber ich fürchte das überschreitet meinen Kompetenzbereich.“, gab sie nun jedoch wieder ganz die professionelle Ärztin und erhob sich von ihrem Stuhl, strich sich schnell ihren Kittel und die Hose penibel glatt. Sie begann diesen Kerl zu mögen. Und das war Gift.
Sie machte eine Pause und blickte ihn direkt an. „Was ich damit sagen will ist...geben Sie sie nicht auf. Vielleicht sind die beiden noch irgendwo da draußen und hoffen darauf, Sie wiederzusehen. Vernichten Sie nicht das letzte, was Sie in diesem Moment haben – Hoffnung. Auch wenn Sie Ihrer Familie nur eine Überlebenschance von einem Prozent geben. Es ist möglich.“ Kurz runzelte die kühle Blonde etwas die Stirn, blinzelte und flüchtete sich dann wieder in ihre Akte, indem sie vehement eine der Seiten umblätterte, nur um irgendetwas zu tun. Die Verfechterin einer kleinen Familie? Das konnte nicht ihr Ernst sein. Lass das nicht zu nah an dich ran. Es ist nicht mal deine Familie. Und Dunlevy ist nichts weiter als ein Fremder. Ein Patient wie jeder andere. Niemandem sonst, hättest du derartiges gesagt, es wäre dir egal gewesen. Aus irgendeinem Grund glaubte die Ärztin jedoch, dass ihn diese selbstgewählte Hoffnungslosigkeit nur noch mehr in die Einsamkeit und die Trauer drängen würden. Und wenn schon, was kümmert's dich?! Er würde sich melden, wenn ein Problem bei ihm auftreten würde? Kelly nickte nur knapp und baute mehr und mehr wieder ihre natürliche Schutzmauer auf. Es behagte ihr nicht, wie sie sich verhielt. Sein dunkles, leises Lachen ließen jedoch auch ihre Mundwinkel kurz nach oben zucken. Er war Architekt gewesen, hatte aber das Schießen durch seinen Vater gelernt? „Verstehe. Dann werden Sie für Besorgungstouren sicher zu gebrauchen sein.“, auch dies vermerkte sie nun in einem kleinen Feldchen. Will erzählte ihr von der Narbe und als Kelly sich etwas vorbeugte und ihre Fingerspitzen zart an diese Stelle legte spürte sie wie der Neue sofort zurückzuckte. Alarmiert huschte ihr blaues Augenpaar zu ihm und sie zog sofort ihre Hand zurück. „Oh, verzeihen Sie. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Vermutlich eine Art Tick von Medizinern. Wir müssen immer die Arbeit eines anderen Arztes sofort betrachten und bewerten.“, sie lächelte kurz und entfernte sich dann wieder von ihm.
Und ja sie verstand ihn. All die Monate in Einsamkeit, sein großer Verlust, das alles führte dazu, dass die banalsten Dinge unangenehm und ungewohnt erschienen. Kalt offenbarte sie nun, dass sie verheiratet gewesen war, dies aber eine beendete Geschichte war. Dunlevy entschuldigte sich daraufhin, wirkte regelrecht erschrocken. Es stand ihm gar nicht zu, sie derartiges zu fragen? Kelly holte kurz tief Luft, um sich wieder zu beruhigen und schüttelte dann den Kopf. „Schon in Ordnung. Ich hätte Ihnen nicht antworten müssen.“ Etwas unsicher sah er sie an und die Blonde wich seinem Blick aus, betrachtete wieder gewohnt sachlich den Fragebogen vor sich und räusperte sich etwas. Das hier war nicht gut, ganz und gar nicht. Will beugte sich jetzt jedoch etwas zu ihr und die Blonde sah überrascht auf, als er vorsichtig und unbeholfen ihren Arm tätschelte.Wie lange war es her, dass jemand ihr mit einer solchen Geste gegenübergetreten war? Normalerweise wurde sie eher gemieden – als eiskaltes Biest, wie viele von Negans Frauen sie nannten - oder es lief auf das andere Extrem hinaus. „Danke...?“, sagte sie eher ungläubig. Ob sie noch Fragen auf ihrem Zettel hatte? „Nein. Wir sind durch, vielen Dank für ihre Kooperationsbereitschaft, Dunlevy.“ Energisch schloss sie die Akte. Sie durfte sich gerne ein paar Fragen ausdenken, wenn sie das auf andere Gedanken brachte? Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen und die Ärztin erwiderte dieses sogar leicht und wärmer als sonst. „Das ist nett von Ihnen, aber ich fürchte das überschreitet meinen Kompetenzbereich.“, gab sie nun jedoch wieder ganz die professionelle Ärztin und erhob sich von ihrem Stuhl, strich sich schnell ihren Kittel und die Hose penibel glatt. Sie begann diesen Kerl zu mögen. Und das war Gift.
Re: #1 Sink or swim
Es gab eine Wahrheit und die war nicht zu ändern: Die Saviors waren die ultimativen Herrscher. Nichts geschah ohne dass sie ihre Finger im Spiel hatten. Niemand blieb lange unentdeckt, vor allem keine anderen Gruppierungen und niemand der sich widersetzte überlebte. Das war nicht zu leugnen und eine Tatsache, der man sich stellten musste. In der Hinsicht waren sie im Vorteil, Dr. Procter auf jeden Fall. Will, nun ja, er war neu und musste sich seinen Rang und den Respekt der anderen erst verdienen. Solange er das nicht getan hatte, hing sein Leben am seidenen Faden. Ein Schachspiel, bei dem jeder Zug ihm das Leben kosten könnte. Wenn er überleben wollte, musste er vom Bauer zum König werden. Und dafür würde er über Leichen gehen, Dreck schlucken und gegen seine Prinzipien kämpfen, ohne wenn und aber. So sehr ihn diese Welt bereits verändert hatte, diese Scheiße würde ihn noch mehr verändern und Will hatte sich ganz bewusst dafür entschieden. Er hatte zuvor gewusst wer und was die Saviors waren, was sie taten und was sie ihm antun könnten, aber es war ihm egal, weil ja.. er sich egal war. Vielleicht würde er irgendwann einen Punkt erreichen, an dem er so viel Grauenhaftes erlebt hatte, dass er nichts mehr fühlte. Ein Zustand der völligen Gleichgültigkeit. Das war sein Plan.
Dr. Procters Worte allerdings waren etwas, das ihn fast ein bisschen erschreckte. Gerade aus ihrem Mund. Worte die er hier nicht erwartet hätte, die ihm so gut taten und zeitgleich wünschte er sie hätte sie nicht ausgesprochen. "Ja.. Hoffnung gibt Kraft. Sowohl körperlich, als auch seelisch. Das stelle ich nicht in Frage. Das ist nicht das Problem. Es ist das, was danach kommt. Das was jede Art von Hoffnung zu Fall bringt. Enttäuschung. Kennen Sie das Gefühl, wenn sie hoffen, bis sie feststellen, dass alles umsonst war? All das bangen und warten. DIese widerliche Sog, der entsteht, wenn man zutiefst enttäuscht ist? Das frisst einen auf. So fühlt es sich jedenfalls an. Wie ein fleischfressender Parasit", versuchte Will zu erklären und seufzte schwer. "Ich kann nicht einfach losziehen und nach ihnen suchen. Selbst wenn dieser eine Prozent realistisch ist. Wie hoch ist im Vergleich dazu die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie finde? In meiner jetzigen Position ohne zu wissen wo und wie ich suchen muss? Und wer sagt, dass sie nicht weit weg gebracht wurden, irgendwo im Norden oder nicht mal mehr in den USA? Wie viel Prozent bleiben mir da? Würden Sie so handeln? Einfach losziehen und suchen? Ohne Grundlage, ohne Anhaltspunkt? Das bezweifle ich". Will schüttelte den Kopf und setzte sich in eine etwas aufrechtere Position, weil er stärker wirken wollte. Nach diesem Gespräch musste damit Schluss sein, er hatte sich eigentlich selbst ein Versprechen gegeben und er war hier um eben dieses Versprechen zu halten.
Diese Situation wurde immer merkwürdiger und ging in einer Richtung, die er eigentlich nicht mehr hatte zulassen wollen. Menschlicher Kontakt wühlte ihn dermaßen auf, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Behalte deine scheiß Finger bei dir, Dunlevy, genug Gefühlsduselei. Schluss damit, schoss es ihm durch den Kopf und er biss die Zähne aufeinander, als würde er sich selbst damit ermahnen. "Ich danke Ihnen für das nette Gespräch, Dr. Procter. Ich hoffe, dass ich alle Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantworten konnte und Negan nur gutes zu berichten ist. Ich würde ihm sehr gern beweisen, dass er mit mir einen würdigen Savior gefunden hat". Das passte so gar nicht zu allem was sie zuvor besprochen hatten, aber er musste sich jetzt verdammt nochmal am Riemen reißen. Sich räuspernd tat er es ihr gleich und erhob sich vom Stuhl, straffte die Schultern und gab ihr Hand, die er kurz und kräftig schüttelte. "Ich melde mich, wenn ein Problem auftreten sollte". Und damit war es getan. Er schenkte ihr noch ein kurzes Lächeln und ging zur Tür, um diese zu öffnen. Gewiss warteten noch einige andere Patienten auf die Dienste der blonden Ärztin. "Dr Procter.. ?", fragte er, hatte Inne gehalten, bevor er die Tür durchschritt. "Danke für.. "...sie wusste schon was. Er nickte, verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Dr. Procters Worte allerdings waren etwas, das ihn fast ein bisschen erschreckte. Gerade aus ihrem Mund. Worte die er hier nicht erwartet hätte, die ihm so gut taten und zeitgleich wünschte er sie hätte sie nicht ausgesprochen. "Ja.. Hoffnung gibt Kraft. Sowohl körperlich, als auch seelisch. Das stelle ich nicht in Frage. Das ist nicht das Problem. Es ist das, was danach kommt. Das was jede Art von Hoffnung zu Fall bringt. Enttäuschung. Kennen Sie das Gefühl, wenn sie hoffen, bis sie feststellen, dass alles umsonst war? All das bangen und warten. DIese widerliche Sog, der entsteht, wenn man zutiefst enttäuscht ist? Das frisst einen auf. So fühlt es sich jedenfalls an. Wie ein fleischfressender Parasit", versuchte Will zu erklären und seufzte schwer. "Ich kann nicht einfach losziehen und nach ihnen suchen. Selbst wenn dieser eine Prozent realistisch ist. Wie hoch ist im Vergleich dazu die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie finde? In meiner jetzigen Position ohne zu wissen wo und wie ich suchen muss? Und wer sagt, dass sie nicht weit weg gebracht wurden, irgendwo im Norden oder nicht mal mehr in den USA? Wie viel Prozent bleiben mir da? Würden Sie so handeln? Einfach losziehen und suchen? Ohne Grundlage, ohne Anhaltspunkt? Das bezweifle ich". Will schüttelte den Kopf und setzte sich in eine etwas aufrechtere Position, weil er stärker wirken wollte. Nach diesem Gespräch musste damit Schluss sein, er hatte sich eigentlich selbst ein Versprechen gegeben und er war hier um eben dieses Versprechen zu halten.
Diese Situation wurde immer merkwürdiger und ging in einer Richtung, die er eigentlich nicht mehr hatte zulassen wollen. Menschlicher Kontakt wühlte ihn dermaßen auf, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte. Behalte deine scheiß Finger bei dir, Dunlevy, genug Gefühlsduselei. Schluss damit, schoss es ihm durch den Kopf und er biss die Zähne aufeinander, als würde er sich selbst damit ermahnen. "Ich danke Ihnen für das nette Gespräch, Dr. Procter. Ich hoffe, dass ich alle Fragen zu Ihrer Zufriedenheit beantworten konnte und Negan nur gutes zu berichten ist. Ich würde ihm sehr gern beweisen, dass er mit mir einen würdigen Savior gefunden hat". Das passte so gar nicht zu allem was sie zuvor besprochen hatten, aber er musste sich jetzt verdammt nochmal am Riemen reißen. Sich räuspernd tat er es ihr gleich und erhob sich vom Stuhl, straffte die Schultern und gab ihr Hand, die er kurz und kräftig schüttelte. "Ich melde mich, wenn ein Problem auftreten sollte". Und damit war es getan. Er schenkte ihr noch ein kurzes Lächeln und ging zur Tür, um diese zu öffnen. Gewiss warteten noch einige andere Patienten auf die Dienste der blonden Ärztin. "Dr Procter.. ?", fragte er, hatte Inne gehalten, bevor er die Tür durchschritt. "Danke für.. "...sie wusste schon was. Er nickte, verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
Re: #1 Sink or swim
Die Ärztin wusste um ihre Sonderstellung in der Sanctuary, die ihr einzig und allein ihre Profession einbrachte. Doch sie war nicht dumm genug zu glauben, dass dies ein unumstößliches Konstrukt war. Sie musste sehr hart arbeiten, schlief kaum und war durch den Mangel an medizinischem Personal beinahe rund um die Uhr im Einsatz. Doch dieses Opfer lohnte sich. Immerhin war sie noch am Leben. Bei ihren Worten darüber, dass er seine Familie nicht aufgeben sollte, Kraft aus der Hoffnung schöpfen sollte, diese irgendwann wiederzusehen, erntete sie einen eher skeptischen Blick. Vielleicht drangen ihre Worte gar nicht mehr so richtig zu ihm durch? Vielleicht hatte ihn sein Einsiedlerdasein schon derart abgestumpft, dass er mit all diesen Emotionen nichts mehr anfangen konnte oder wollte? Doch nun offenbarte er ihr seine Ansicht der Dinge. Er hatte Angst davor, enttäuscht zu werden. Angst davor, dass die Hoffnung im Keim erstickt wurde. Ob sie das Gefühl kannte, wenn alles Hoffen und alles Bangen umsonst gewesen war und man komplett den Halt unter den Füßen verlor? Die kühle Blonde musterte ihren Gegenüber ernst und nickte dann leicht gedankenverloren. „Ja...wie Sie auch...“, sagte sie leise und ahnte, dass er derartiges schon einmal erlebt haben musste. Vielleicht kam daher dieses zwanghafte verdrängen und abschließen wollen. „Aber stellen Sie diese Angst nicht über ihre Familie. Denken Sie zumindest darüber nach, Will.“, gab sie sehr direkt von sich. Und gerade diese Art war es auch, die ihr mehr Feinde als Freunde einbrachte.
Es gehörte sehr viel Mut dazu, vielleicht auch eine Spur Wahnsinn um hoffen zu können. Mut sprach sie Dunlevy nicht ab, aber vielleicht musste er das Hoffen erst wieder erlernen. Er konnte nicht einfach losziehen und sie suchen? „Das verlangt auch niemand von Ihnen, Will. Verbannen Sie sie nur nicht aus ihren Gedanken.“ Der Ältere bezweifelte, dass sie losziehen würde, so ganz ohne Anhaltspunkt. Die kühle Blonde schwieg eine Weile und ihre blauen Augen fixierten ihn. „Ich...weiß es nicht. Ich hatte nie ein Kind oder jemandem zu dem ich eine vergleichsweise starke Bindung hatte...ich kann es Ihnen nicht sagen.“ Andere Menschen waren dir schon immer egal. Du warst schon als kleines Mädchen eine verbissene Einzelkämpferin, die von den meisten aufgrund ihrer stets perfekten Noten gemieden wurde. Binde es ihm doch gleich auf die Nase! Anerkennung, Bewunderung im Job, das war sie gewohnt. Aber auf privater Ebene hatte sie einfach nie jemanden wirklich in ihr Herz schließen können. Es entging Kelly nicht, dass der Neue sich nach seinen Worten etwas aufrichtete und anspannte. Das Gespräch gefiel ihm ganz und gar nicht, deshalb würde sie es auch nun darauf bewenden lassen. Im Grunde ging sie das alles nichts an und sie wusste selbst nicht, warum sie ihm derart ins Gewissen reden wollte. Mach deinen Job. Alles andere kann dir egal sein. Das war schon immer die gesündeste Einstellung gewesen.
Dunlevy erhob sich nun gemeinsam mit ihr und wirkte verbissener denn je. Das ganze lief nun wieder auf der förmlichen Schiene. Er hoffte, dass Sie Negan nur gutes über ihn zu berichten hatte? Er würde diesem gerne beweisen ein würdiger Savior zu sein? „Sie haben sich gut geschlagen. Waren kooperativ. Das werde ich bei meinem Gespräch mit Hanson positiv hervorheben. Ich denke, Sie müssen sich keine Sorgen machen. Viel Erfolg auf Ihrem Weg.“, brachte sie ebenso sachlich über ihre Lippen, als hätten sie nie ein anderes Gesprächsthema gehabt. Mit einem kurzen, festen Druck erwiderte sie seinen Händedruck und nickte knapp, als er noch erklärte dass er sich bei Problemen bei ihr melden würde. Sein leichtes Lächeln nahm sie zur Kenntnis erwiderte dieses jedoch nicht. Dunlevy ging zur Tür und Kelly wandte sich schon um, streifte die Handschuhe ab und sortierte die medizinischen Utensilien. Tatsächlich warteten noch zwei Neuankömmlinge auf die Visite, sowie verletzte Saviors auf ihre Nachuntersuchung. 'Dr. Procter?', erklang nun aber noch einmal die dunkle Stimme Dunlevys und Kelly hielt augenblicklich in ihrer Tätigkeit inne. Langsam wandte sie sich mit einem fragenden Blick zu ihm um. Er hatte die Tür noch nicht ganz durchschritten. Nun flackerte ein leichtes Lächeln über ihre Lippen, während sie ihn musterte. „Kelly...“, sagte sie knapp, um ihn wissen zu lassen, dass er sie von nun an bei ihrem Vornamen nennen konnte. 'Danke für...', er stockte, doch die Ärztin verstand und nickte leicht. „Dafür nicht. Passen Sie auf sich auf.“ Auch Will nickte ihr noch leicht zu, wandte sich dann um und verschwand. Kelly sah ihm noch einen kurzen Moment stirnrunzelnd nach, blinzelte dann etwas und machte sich wieder an die Arbeit.
Es gehörte sehr viel Mut dazu, vielleicht auch eine Spur Wahnsinn um hoffen zu können. Mut sprach sie Dunlevy nicht ab, aber vielleicht musste er das Hoffen erst wieder erlernen. Er konnte nicht einfach losziehen und sie suchen? „Das verlangt auch niemand von Ihnen, Will. Verbannen Sie sie nur nicht aus ihren Gedanken.“ Der Ältere bezweifelte, dass sie losziehen würde, so ganz ohne Anhaltspunkt. Die kühle Blonde schwieg eine Weile und ihre blauen Augen fixierten ihn. „Ich...weiß es nicht. Ich hatte nie ein Kind oder jemandem zu dem ich eine vergleichsweise starke Bindung hatte...ich kann es Ihnen nicht sagen.“ Andere Menschen waren dir schon immer egal. Du warst schon als kleines Mädchen eine verbissene Einzelkämpferin, die von den meisten aufgrund ihrer stets perfekten Noten gemieden wurde. Binde es ihm doch gleich auf die Nase! Anerkennung, Bewunderung im Job, das war sie gewohnt. Aber auf privater Ebene hatte sie einfach nie jemanden wirklich in ihr Herz schließen können. Es entging Kelly nicht, dass der Neue sich nach seinen Worten etwas aufrichtete und anspannte. Das Gespräch gefiel ihm ganz und gar nicht, deshalb würde sie es auch nun darauf bewenden lassen. Im Grunde ging sie das alles nichts an und sie wusste selbst nicht, warum sie ihm derart ins Gewissen reden wollte. Mach deinen Job. Alles andere kann dir egal sein. Das war schon immer die gesündeste Einstellung gewesen.
Dunlevy erhob sich nun gemeinsam mit ihr und wirkte verbissener denn je. Das ganze lief nun wieder auf der förmlichen Schiene. Er hoffte, dass Sie Negan nur gutes über ihn zu berichten hatte? Er würde diesem gerne beweisen ein würdiger Savior zu sein? „Sie haben sich gut geschlagen. Waren kooperativ. Das werde ich bei meinem Gespräch mit Hanson positiv hervorheben. Ich denke, Sie müssen sich keine Sorgen machen. Viel Erfolg auf Ihrem Weg.“, brachte sie ebenso sachlich über ihre Lippen, als hätten sie nie ein anderes Gesprächsthema gehabt. Mit einem kurzen, festen Druck erwiderte sie seinen Händedruck und nickte knapp, als er noch erklärte dass er sich bei Problemen bei ihr melden würde. Sein leichtes Lächeln nahm sie zur Kenntnis erwiderte dieses jedoch nicht. Dunlevy ging zur Tür und Kelly wandte sich schon um, streifte die Handschuhe ab und sortierte die medizinischen Utensilien. Tatsächlich warteten noch zwei Neuankömmlinge auf die Visite, sowie verletzte Saviors auf ihre Nachuntersuchung. 'Dr. Procter?', erklang nun aber noch einmal die dunkle Stimme Dunlevys und Kelly hielt augenblicklich in ihrer Tätigkeit inne. Langsam wandte sie sich mit einem fragenden Blick zu ihm um. Er hatte die Tür noch nicht ganz durchschritten. Nun flackerte ein leichtes Lächeln über ihre Lippen, während sie ihn musterte. „Kelly...“, sagte sie knapp, um ihn wissen zu lassen, dass er sie von nun an bei ihrem Vornamen nennen konnte. 'Danke für...', er stockte, doch die Ärztin verstand und nickte leicht. „Dafür nicht. Passen Sie auf sich auf.“ Auch Will nickte ihr noch leicht zu, wandte sich dann um und verschwand. Kelly sah ihm noch einen kurzen Moment stirnrunzelnd nach, blinzelte dann etwas und machte sich wieder an die Arbeit.
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